16.11.2022 | Die Weichen sind auf Entgelterhöhung gestellt: 8 Prozent mehr Geld fordert die IG Metall für die 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Dafür sind in Hannover mehr als 5000 Beschäftigte auf die Straße gegangen – unter anderem nahmen hier Belegschaften von ZF Wabco, Komatsu Germany, MTU Maintenance, Miele (Werk Lehrte) und Robert Bosch (Werk Hildesheim) sowie viele weitere teil. In Osnabrück beteiligten sich an einer Großkundgebung mehr als 1800 Kolleginnen und Kollegen, unter anderem von Volkswagen Osnabrück und KME Germany.
Niedersachsens IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger betont: „Diese Warnstreikwoche ist eine letzte Mahnung an die Arbeitgeber, danach wird es richtig teuer! Wir sind nicht länger gewillt uns mit Floskeln und Platzhaltern in den Verhandlungen vertrösten zu lassen. Es braucht endlich Substanz, über die man anständig in der Tarifrunde sprechen kann. Ja, 3.000 Euro Einmalzahlung von den Arbeitgebern sind nicht nichts – allerdings verpufft ihr Effekt ohne nennenswerte Wirkung rasant schnell. Die Inflation ist Sorgentreiber Nr. 1 bei den Beschäftigten: Statt über Lösungen dieser Probleme reden zu wollen, sprechen sich die Arbeitgeber für ein Mehr an Arbeitszeit sowie ein Aufweichen tariflicher Sonderzahlungen aus. Das schürt nachvollziehbarerweise Wut bei den Belegschaften!“
Gröger gibt seiner Gegenseite unmissverständlich zu verstehen, dass es fünf vor zwölf sei: „Wir können nicht ewig Tarifgespräche mit den Arbeitgebern führen, ohne zu Ergebnissen zu kommen. Es braucht schnelle Maßnahmen für die Beschäftigten, die wirkungsvoll der Kostensteigerung in allen Lebensbereichen entgegenwirkt.“ Am morgigen Tag kommt die IG Metall nochmals mit der Arbeitgeberseite im Südwesten der Bundesrepublik zusammen, um einen Einigungsversuch zu unternehmen. Sollte dieser nicht von Erfolg gekrönt seien, so der Metaller, „werde die Tarifrunde mit deutlich schärferer Gangart weitergeführt. Wir haben die Klaviatur an Maßnahmen lange noch nicht ausgereizt. Danach sind flächendeckende 24-Stunden-Warnstreiks wahrscheinlich und auch eine Urabstimmung ist dann eine realistische Option!“
(Pressemitteilung 097/2022)