Nullnummer bei AutoVision

Peinliche Nullnummer der Arbeitgeber – AutoVision versperrt sich bei Inflationsausgleich sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld

27.02.2023 | Sind die Zeitarbeiter bei Volkswagen Beschäftigte zweiter Klasse? Nach den beiden bisherigen Verhandlungsterminen scheint dies die Sichtweise der Arbeitgeberseite zu sein. „Volkswagen ist aktuell nicht bereit, der AutoVision das Geld für einen Inflationsausgleich zur Verfügung zu stellen, und die AutoVision selbst sieht sich nicht in der Lage dazu, das Geld zu zahlen“, gibt IG Metall-Verhandlungsführer Reusch die Aussagen der Geschäftsführung der AutoVision in den gelaufenen Verhandlungen am 15. und 21. Februar 2023 wieder.

Foto: intern

Die Preissteigerungen in den Bereichen des Wohnens, der Energie und beim Einkauf im Supermarkt spüren alle Menschen – auch Beschäftigte im Bereich der Leiharbeit. Dahingehend fordert die IG Metall in der aktuellen Tarifrunde für die Zeitarbeitnehmer*innen der AutoVision – Der Personaldienstleister deutlich mehr Geld. „Sie haben es genauso verdient wie ihre Kolleginnen und Kollegen bei Volkswagen oder in anderen Unternehmen, mit denen sie Hand in Hand arbeiten. Ob in Hannover, Emden, Osnabrück, Braunschweig, Kassel, Salzgitter, Wolfsburg oder an anderen Standorten: Leiharbeitnehmer*innen dürfen nicht schlechter behandelt werden als ihre Kolleginnen und Kollegen in den Entleihbetrieben!“, erklärt der Verhandlungsführer der Gewerkschaftsseite, Thilo Reusch.

 

Dahingehend fordert die IG Metall:

 

  • Eine spürbare Erhöhung der Stundenentgelte auf das übliche Niveau von Zeitarbeitsbeschäftigten im Flächentarifvertrag
  • Einen steuerfreien Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro
  • Einen Vorteil für Mitglieder der IG Metall in Form eines Urlaubs- und Weihnachtsgeldes von zusammen 900 bis zu 1.800 Euro jährlich

 

Bereits Ende letzten Jahres wurde der Entgelttarifvertrag mit der Arbeitgeberseite gekündigt, Mitte Januar hat die IG Metall-Tarifkommission ihre Forderung beschlossen. „Die tariflichen Grundentgelte bei der AutoVision liegen zum Teil noch unter dem Mindestlohnniveau. Sie sind jetzt außerdem deutlich schlechter als die mittlerweile üblichen Entgelte in der Zeitarbeitsbranche. In der Fläche haben es die Kolleginnen und Kollegen in Tarifverhandlungen mit dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) und dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) bereits vorgemacht und in der Entgelttabelle zum Teil deutliche Erhöhungen erreicht.“

 

Dass die Verhandlungen kein Selbstläufer werden würden, war bereits im Vorfeld der ersten Verhandlungen zu erahnen. Jetzt wird aber deutlich, dass die Zeitarbeitnehmer schlechter behandelt werden sollen, als vergleichbare Beschäftigte bei Volkswagen. „Das widerspricht dem Gedanken der Gleichbehandlung mit den Stammbeschäftigten bei Volkswagen und ist einfach nur ungerecht. Auch beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld steht beim Arbeitgeber eine Null, was für die IG Metall nicht hinnehmbar ist. Lediglich bei der Erhöhung der Entgelttabellen gibt es ein wenig Bewegung, aber es bleibt bei nach wie vor schlechteren Einkommen in den Grundtabellen, gegenüber den üblichen Einkommen der Leiharbeitsbeschäftigten in der Branche“, erläutert Reusch nach der zweiten Verhandlung. „Wir werden jetzt die Kolleginnen und Kollegen über die starre Arbeitgeberhaltung informieren und sicherlich die passenden Antworten darauf finden“, so Reusch abschließend. Ein weiterer Verhandlungstermin wurde derzeit nicht vereinbart. 

Weitere Infos erhaltet ihr im Flugblatt.

Pressemitteilung 014/2023

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