21.03.2024 | Vor rund einem Jahr haben tausende Beschäftigte im Bereich der Leiharbeit bei Volkswagen ordentlich Druck auf die Arbeitgeberseite gemacht: Mit Erfolg! Damals lenkte die Gegenseite ein und auf diese Weise wurde der Weg für ein gutes Tarifergebnis frei. So folgte eine massive Erhöhung der Stundenentgelte um bis zu 24,5 % bei einer Tarifvertragslaufzeit von 15 Monaten. Ein Jahr später sitzen IG Metall und das Management von AutoVision – Der Personaldienstleister GmbH & Co. OHG wieder am Verhandlungstisch.
Die IG Metall hat den Entgelttarifvertrag zum 29. Februar 2024 gekündigt und fordert für die aktuell rund 4200 Zeitarbeitnehmer:innen eine tabellenwirksame Entgelterhöhung ab dem 1. März 2024 von 8,5 Prozent für 12 Monate. Zudem einigten sich die Tarifvertragsparteien im Vorjahr auf eine Verhandlungsverpflichtung über die Einführung eines Tarifvertrages „Sonderzahlungen“ (Urlaubs- und Weihnachtsgeld). Jetzt drängt die IG Metall auf eine rasche Einführung im Sinne der Beschäftigten.
Bereits am 11. März haben sich IG Metall und Arbeitgeberseite zu einer ersten Verhandlung getroffen. „Es lässt sich klar attestieren, dass unsere Gegenseite noch im Winterschlaf steckt. Das ist zumindest der Eindruck, den sie ganz klar bei der ersten Verhandlung vermittelt haben. Die Arbeitgeberseite berichtete über einen bevorstehenden Rückgang des Zeitarbeitsgeschäfts und eine unklare Situation bei Volkswagen. Zu den erhobenen Forderungen der IG Metall wollten sie sich erst in der nächsten Verhandlung äußern. Nun gilt es, dass diese schnell in den Gesprächsprozess einsteigen und ein Angebot auf den Tisch legen, ansonsten kann der Ton schnell rauer werden. Unsere Kolleginnen und Kollegen an den Standorten sind aktionsbereit, um den Verhandlungen den notwendigen Rückenwind zu verleihen – das haben sie auch in der zurückliegenden Tarifrunde gezeigt!“, so Thilo Reusch, IG Metall-Verhandlungsführer. Die nächste Verhandlung findet am 26. März 2024 statt.