02.10.2020 | Nach einem ersten Sondierungsgespräch am 18. August 2020 hat die Unternehmensführung von Wilkhahn nun offiziell einen Antrag auf tarifliche Abweichung gestellt.
"Somit versucht der Arbeitgeber offensichtlich die Corona-Pandemie für seine Zwecke zu nutzen", so Verhandlungsführer Markus Wente von der IG Metall. Im ersten Sondierungsgespräch erklärte der Arbeitgeber einen Rückgang der Umsätze. „Dabei sind die Auftragsbücher der Betriebe in der Holz- und Kunststoffindustrie grundsätzlich gut gefüllt. Und das trotz Corona,“ erklärt Wente.
Dennoch sei die Streichung der Sonderzahlung 2020 dringend notwendig, sagt die Geschäftsführung. Und auch über das Urlaubsgeld und die Sonderzahlung 2021 möchte man mit der IG Metall reden.
Die IG Metall machte deutlich, dass es an die Sonderzahlungen der Beschäftigten nicht so einfach ran geht: „Wir haben Widerstand angekündigt. Außerdem haben wir umfangreiche Gegenforderungen in den Raum gestellt,“ so der Verhandlungsführer.
Um die wirtschaftliche Lage zu überprüfen, wird nun ein externes Gutachten erstellt, welches die Grundlage für die weiteren Schritte bei Wilkhahn bildet. Nur die Mitglieder der IG Metall entscheiden, ob überhaupt Verhandlungen geführt werden sollen und wenn ja, mit welchen Gegenforderungen wir antreten.
„Eines muss der Geschäftsführung klar sein: Wenn wir über einen 'Mitarbeiterbeitrag' reden, werden Kompensationen notwendig. Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Investitionen in die Zukunft des Unternehmens, die Qualifizierung der Beschäftigten und ein Bonus nur für IG Metall-Mitglieder sind hier die wichtigsten Stichworte“, machte Wente abschließen deutlich.