19.01.2021 | Die zweite Stufe der Entgelterhöhung aus der Tarifrunde 2019 zündet: 1,8 Prozent mehr Geld ab dem 1. Januar 2021 erhalten die Beschäftigte der Holz- und Kunststoffindustrie in Niedersachsen und Bremen, sowie 1,9 Prozent in Sachsen-Anhalt.
Dieser Erfolg ist nicht selbstverständlich. Noch im Sommer 2020 verlangten die bundesweiten Arbeitgeber einen »Corona-Abschlag«. Der damalige Angriff auf unsere Tarifverträge konnte verhindert werden. Gleichzeitig starten bereits heute die Diskussionen zum Tarifvertrag Demografie. Dieser ist mit einer Frist von sechs Monaten schon Ende Februar kündbar.
Die Betriebe der Holz- und Kunststoffindustrie in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt laufen rund. Viele Beschäftigte schieben Sonderschichten und die Produktion läuft auf Volllast. »Die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise sind an den Betrieben unserer Branche fast spurlos vorbeigegangen. Im Gegenteil: Die Plattenhersteller, die Fensterproduktion und die Küchenindustrie profitieren sogar von einer erhöhten Nachfrage der Kunden im Corona-Jahr«, berichtet Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall. »Da kommt die zusätzliche Entgelterhöhung gerade recht.«
Noch im Sommer versuchten die bundesweiten Arbeitgeber des Hauptverbandes der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie, diesen Erfolg einzukassieren. Die Corona-Krise mache Einschnitte bei den Beschäftigten notwendig, meinten die Arbeitgeber. »Da haben wir ihnen einen klaren Riegel vorgeschoben und "Nein" gesagt. Der aktuelle Erfolg der Unternehmen gibt uns dabei Recht«, so Wente weiter. Gerade in Krisenzeiten braucht es eine Stärkung der Einkommen, um die Nachfrage und damit die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Der aktuelle Tarifvertrag läuft bis zum 31. August 2021.
Weitere Details in den Flugblättern für Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt.