20.04.2021 | Einkommen stärken, Beschäftigung sichern und Zukunft gestalten – das waren unter anderem die Kernforderungen der IG Metall in der Tarifrunde 2021 der Metall- und Elektroindustrie. „Mit den Übernahmen des Tarifabschlusses aus Nordrhein-Westfalen konnten wir in vielen Tarifgebieten, so auch bei uns in Niedersachsen, Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim sowie Sachsen-Anhalt, wichtige Ergebnisse erzielen!“, hebt IG Metall Bezirksleiter Thorsten Gröger hervor: „Als IG Metall sind wir in der aktuellen Tarifrunde auch angetreten, um die Ungleichbehandlung der Arbeitnehmer*innen in den ostdeutschen Tarifgebieten zu beenden.
Es ist schlimm, dass die Arbeitgeber in Ostdeutschland ihre Beschäftigten noch immer 3 Stunden länger arbeiten lassen als an anderen Standorten in Westdeutschland. Während wir in Sachsen-Anhalt auf einer Gesprächsebene mit der Arbeitgeberseite eine Lösung herbeiführen wollten, müssen wir konstatierten: Der Verband in Sachsen-Anhalt verweigert sich der Angleichungsfrage und scheint an einer dialogorientierten Lösung nicht interessiert. In den Tarifgebieten Berlin, Brandenburg und Sachsen, wurde zu Beginn der Tarifrunde die Forderung nach einem Tariflichen Angleichungsgeld aufgestellt. Auf Basis dieser Strategie wird dort nun mit massiven Warnstreiks Druck gemacht!“
Gröger fordert die Arbeitgeberseite in Ostdeutschland auf, sich konstruktiven Gesprächen nicht länger zu entziehen und endlich eine Lösung in der Frage der Arbeitszeitangleichung herbeizuführen: „Die Ungleichheit zwischen Ost und West muss Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer endlich ein Ende finden. Statt das Grundrecht streiken zu dürfen vor Gerichten beschneiden zu wollen, sollten die Arbeitgeber endlich für eine Gleichbehandlung der Beschäftigten Sorge tragen!
„Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in den ostdeutschen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie immer noch unbezahlt drei Stunden länger als im Westen – nämlich 38 Stunden statt 35 Stunden in der Woche. In der Tarifrunde der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie ist die IG Metall mit der Forderung angetreten, die Arbeitsbedingungen schrittweise an den Westen anzugleichen. Dazu hat die IG Metall in den Tarifgebieten Berlin-Brandenburg und Sachsen ein Tarifliches Angleichungsgeld gefordert. Jetzt müssen sich die Arbeitgeber im Osten bewegen! Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie! Wir erklären uns solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie und erwarten ein ernstzunehmendes Angebot der Arbeitgeberverbände, um die Angleichung der Arbeitsbedingungen zu realisieren.“, lautet der Wortlaut der Beschlüsse der Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, welche einstimmig getroffen worden sind.