Bundesweite Tarifrunde in der Feinstblechpackungsindustrie startet

Gewerkschaft fordert 8 Prozent mehr Entgelt

09.09.2022 | Die Tarifrunde für die rund 5.000 bundesweit Beschäftigten der deutschen Feinstblechpackungsindustrie nimmt Fahrt auf. In Hannover traf sich die Tarifkommission der IG Metall um über die Tarifforderung zur Tarifrunde im Jahr 2022 zu debattieren.

Mirko Richter. Foto: Marcus Biewener

Im Gepäck hatten die Metallerinnen und Metaller große Hoffnungen und Forderungen, die sie gegenüber den Arbeitgebern geltend machen wollen. Ein Schwerpunkt der zu gut 70 Prozent in Niedersachsen ansässigen Industrie ist, systemrelevante Nahrungsmittelverpackungen sowie Getränkedosen und chemisch-technische Verpackungen herzustellen, beispielsweise für Haarspray oder Farben. Weitere große Produktionsstandorte liegen in Koblenz, Cuxhaven, Haßloch und Hermsdorf bei Magdeburg.

„Natürlich spüren auch die Kolleginnen und Kollegen der Feinstblechpackungsindustrie die volle Härte der Geldentwertung. Die Inflation ist nicht nur beim Tanken oder an der Supermarktkasse spürbar, sondern offenbart sich auch in dramatischem Maße bei den Energiepreisen - beim Heizen und beim Strom. Viele Beschäftigte treibt die Angst des Wohlstandsverlustes um. Sie sorgen sich um Existenzen und Familien in Anbetracht des rasanten Geldverfalles!“, so Mirko Richter, Verhandlungsführer der IG Metall.

Nachdem die Branche während der ersten Wellen der Corona-Pandemie eine Hochkonjunktur genoss, ist die Nachfrage weiter ungebremst. „Während natürlich auch die Unternehmen die hohen Energiekosten sehen, schafft die Mehrheit der Betriebe die Preissteigerungen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter zu geben. Diese Möglichkeit haben die Beschäftigten schlicht nicht – sie können den Teuerungen nicht entkommen. Deswegen ist es mehr als nachvollziehbar, dass die Kolleginnen und Kollegen auf eine nachhaltige Entgeltsteigerung drängen.“

Aus der Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank, der Produktivität sowie einer Umverteilungskomponente ergibt sich eine Forderung nach einer Entgeltsteigerung von 8 Prozent. Diese Forderung hat die Tarifkommission der IG Metall beschlossen, formal erfolgt die Beschlussfassung durch den IG Metall-Vorstand am 12. September 2022. Der Entgelttarifvertrag läuft zum 30. November 2022 aus. Spätester Verhandlungsbeginn ist im November.

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