14.09.2023 | Die IG Metall rief in der Dürkop GmbH erneut zu Warnstreiks auf. Die Beschäftigten aus den Standorten in Braunschweig, Hannover und Hildesheim fanden sich zentral in Braunschweig zu einem mehrstündigen Warnstreik zusammen, um ihrer Forderung nach einem fairen Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen. Trotz mehrfacher Gesprächsaufforderung weigert sich die Geschäftsführung bislang, mit der IG Metall an einen Verhandlungstisch zu treten
Mit einem mehrstündigen Warnstreik erhöhen die Beschäftigten aus den Standorten Braunschweig, Hannover und Hildesheim den Druck auf die Geschäftsführung. Das Siegel AutohausFair ist das Ziel. Dieses setzt neben eigener Ausbildung und Mitbestimmung durch einen Betriebsrat auch einen Tarifvertrag voraus. Letzterer fehlt bei Dürkop jedoch. Jahrelang stagnierende Entgelte, deutlich geringerer Urlaubsanspruch, dafür eine deutlich längere Arbeitszeit als im Flächentarifvertrag: Das ist derzeit Standard bei Dürkop und soll sich nach dem Wunsch der Beschäftigten bald ändern.
„Faire und gute Arbeitsbedingungen gibt es im Kfz-Handwerk mit Tarifvertrag. Die Beschäftigten fordern daher zu Recht die Gesprächsaufnahme zwischen Geschäftsführung und IG Metall. Die Arbeitgeberseite jedoch schlägt bislang alle Gesprächsangebote unsererseits aus. Daher erhöhen die Kolleginnen und Kollegen zu Recht den Druck und lassen heute die Hebebühnen für 3 Stunden unten“, fasst Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall die aktuelle Situation zusammen.
Der aktuelle Warnstreik hat gezeigt, dass die Beschäftigten hinter ihrer berechtigten Forderung nach einem fairen Tarifvertrag stehen. Und dieses nicht ohne Grund: „Aktuell verlassen immer wieder gut qualifizierte Beschäftigte die Dürkop-Autohäuser, weil sie bei der Konkurrenz deutlich bessere Arbeitsbedingungen vorfinden. Zum Teil müssen sie dafür nur auf die andere Straßenseite gehen, wo es Betriebe mit Tarifvertrag gibt. Das führt zu einem Verlust an Know-How und Erfahrung, der so schnell nicht ersetzt werden kann“, weiß Michael Cordes von der IG Metall Braunschweig zu berichten.
Thadeus Mainka von der IG Metall Hannover: „Die Mobilisierung der Kolleginnen und Kollegen ist hoch. Sie wollen was zum positiven verändern. Dafür muss die Geschäftsführung jedoch an den Verhandlungstisch kommen und gemeinsam mit uns nach einer Lösung suchen. Die Beschäftigten jedenfalls sind bereit, noch einen Gang hochzuschalten und Vollgas zu geben!“
Die IG Metall fordert die Geschäftsführung weiterhin zu Verhandlungen auf, um ein für alle Seiten tragfähiges Ergebnis zu erzielen. Weitere, auch ausgedehnte Warnstreiks sind im Herbst ansonsten nicht auszuschließen.