Zweite Tarifverhandlung bei Volkswagen Group Services

Arbeitnehmer fordern mehr Geld und freie Zeit. Gewerkschaftsmitglieder sollen Vorteile erhalten.

11.02.2021 | Hannover/ Wolfsburg - Die IG Metall fordert für die rd. 9.300 Stammbeschäftigten bei Volkswagen Group Services eine Entgelterhöhung von 4 Prozent ab dem 1. Januar 2021 und Verbesserungen bei der 2019 neu eingeführten tariflichen Freistellungszeit.

Frisch getestet haben sich jeweils fünf Vertreter der Gewerkschaft und der Unternehmensseite zur zweiten Tarifverhandlung getroffen. Die IG Metall hat ihre Forderungen nach mehr Geld und Zeit bekräftigt, während die Arbeitgeber abermals keine konstruktiven Vorschläge vorzuweisen hatten. 

„Dass die Arbeitgeber auch heute kein Angebot vorgelegt haben, bedeutet eine mangelnde Wertschätzung der Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen. Dass der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite aber nur die negativen Effekte für 2020 herausgestellt hat, die Forderungen für viel zu teuer erklärte und auch eine positive Perspektive für 2021 nicht sehen will, ist nicht nachvollziehbar und hat uns alle sehr verärgert.“, erklärt Thilo Reusch, Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Benjamin Stern, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Volkswagen Group Services, stellt ebenfalls klar: „Dass der Arbeitgeber keine Stellung bezieht, ist für uns nicht nachvollziehbar. Wir haben eine in dieser Zeit aus unserer Sicht angemessene Forderung formuliert und erwarten, dass auch der Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt. Wir lassen uns nicht länger hinhalten, es ist Zeit, dass die Arbeitgeberseite aus der Deckung kommt.“

 

Ulf Günther, stellv. Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Volkswagen Group Services: „Die Kolleginnen und Kollegen meistern in dieser Zeit alle Herausforderungen und das sollte auch entsprechend honoriert werden. Wertschätzung sieht definitiv anders aus. Seit der letzten tariflichen Entgelterhöhung sind nun fast drei Jahre vergangen, die Belegschaft hat ein faires Angebot der Arbeitgeberseite verdient.“

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten bei Volkswagen Group Services 4 Prozent mehr Geld und eine verbesserte tarifliche Freistellungszeit: In der Tarifrunde 2018 haben sich die Volkswagen-Töchter und die IG Metall auf eine tarifliche Zusatzvergütung geeinigt. Sie beträgt 27,5 Prozent eines Monatsentgelts und wird einmal pro Jahr ausgezahlt. Besonders belastete Beschäftigte konnten dieses Zusatzgeld in bis zu sechs freie Tage umwandeln. Als solche gelten Eltern kleiner Kinder, Mitarbeiter, die Angehörige pflegen und Schichtarbeiter. Zukünftig soll diese Wandelungsoption von Geld in Zeit für alle Gewerkschaftsmitglieder bestehen und von sechs auf acht Tage erhöht werden, fordert die IG Metall in der Erwartung, dass die Arbeitgeber endlich einen Vorschlag einbringen.

Die nächste Verhandlung für die Beschäftigten bei Volkswagen Group Services ist für den 3. März vorgesehen. In den kommenden Wochen und Monaten finden weitere Verhandlungen für Volkswagen (23. Februar) und die Volkswagen-Töchter SITECH Sitztechnik GmbH sowie die Tarifgemeinschaft, bestehend aus Autostadt, AutoVision – Der Personaldienstleister, Volkswagen Group Services GmbH (Kernmitarbeiter) und Wolfsburg AG statt.  

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