Vier Verhandlungen und kein Halleluja – Beschäftigte in Sachsen-Anhalts Metall- und Elektroindustrie setzen Warnstreiks fort

11.11.2022 | Eigentlich hätte Sachsen-Anhalts VME-Verhandlungsführer Aschenbach es besser wissen müssen: Vor seinem Betrieb, bei KSB in Halle, haben Beschäftigte bereits kurz nach Ende der Friedenspflicht die Arbeit niederlegt, um ihrem Zorn über die Haltung der Arbeitgeber in der Tarifrunde 2022 Ausdruck zu verleihen.

Symbolbild. Fotograf: Marcus Biewener

Zuvor sind drei Verhandlungsrunden ohne Verständigung zwischen dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie sowie der IG Metall geendet. Doch auch bei der vierten Zusammenkunft der Tarifvertragsparteien konnte kein Tarifergebnis erzielt werden.

„Die Arbeitgeber stehen weiter mit Plattfuß an der Elbe. Nachdem man in der letzten Runde zumindest ein „Angebötchen“ von der Arbeitgeberseite bekommen hat, stehen sie nun wieder auf der Bremse. Sie knüpfen Gespräche über nachhaltige Entgeltsteigerungen, mit denen die Beschäftigten dem dauerhaft erhöhten Preisniveau im Alltag begegnen könnten, an Bedingungen: Flexibilisierung, Differenzierung, Variabilisierung. Damit machen sie ein Fass auf, das nicht Gegenstand dieser Entgelt-Tarifrunde ist.“, führt IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger aus.

Mit Forderungen nach Arbeitszeitverlängerungen, stumpfen Einmalzahlungsangeboten bei exorbitanter Tarifvertragslaufzeit und nicht zuletzt der Infragestellung von tariflichen Sonderzahlungen, vergiften die Arbeitgeber nachhaltig die Stimmung der laufenden Tarifrunde und heizen die Belegschaften zusätzlich an. „Viele der Äußerungen und Vorschläge halte ich für verantwortungslos. Die Arbeitgeber sind in der Pflicht die Kuh vom Eis zu holen, sonst drohen weitere Eskalationen. Während die Beschäftigten bis dato nur sporadisch wenige Stunden die Arbeit niedergelegt haben, drohen nun längere und folgenschwerere Ausstände in den Betrieben. Ich sage ganz deutlich: Wir sind im ganzen Bundesgebiet noch steigerungsfähig!“, so der Metaller weiter.

(Pressemitteilung: 096/2022)

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