Haworth-Standort in Bad Münder

Pläne der Betriebsschließung bringen 600 Arbeitsplätze und eine ganze Region in Gefahr – Haworth-Standort in Bad Münder muss erhalten bleiben!

30.09.2021 | Die Ankündigung des Traditionsunternehmens Haworth auch seinen letzten Standort in Deutschland zu schließen und die Produktion nach Frankreich, Polen und Portugal verlagern zu wollen, bringt eine ganze Region in Gefahr. „Es geht nicht nur um unmittelbar 174 betroffene Arbeitsplätze, sondern vor allem um Familien und ganze Existenzen, die sich rund um den Traditionsstandort in Bad Münder angesiedelt haben.

Thorsten Gröger (Foto: Marcus Biewener)

Wir wollen nicht tatenlos zusehen, wie einer der größten regionalen Arbeitgeber die Segel streicht! Im gesamten Haworth-Umfeld geht es um 600 Beschäftigte, die direkt oder indirekt von den Plänen der Standortschließung betroffen sind!“, erklärt Thorsten Gröger, IG Metall Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Dass die Corona-Pandemie nun missbraucht werde, um erst Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit zu schicken, Steuergelder einzusacken und nun mit einer Standortschließung um die Ecke zu kommen, „ist nicht nur völlig unanständig, sondern wird von uns als Gewerkschaft in keiner Weise toleriert!“, fährt Gröger fort. „Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen!“

Dahingehend hat in der vergangenen Woche ein Gespräch zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft stattgefunden, um die Situation vor Ort zu eruieren. Klar ist: Eine Standortschließung ist für den Betriebsrat und die Gewerkschaft keine Option. Es sei erfreulich, dass sich bereits ein breites Solidaritätsbündnis aus politischen Akteuren vor Ort gebildet habe. Der Betriebsrat habe sich in einem schriftlichen Brief bereits an den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil gewendet. IG Metall-Bezirksleiter Gröger hat ebenfalls mit Nachdruck die politische Landesebene um Unterstützung und Präsenz vor Ort gebeten. „Nun heißt es, mit vereinten Kräften den Karren aus dem Matsch zu ziehen. Haworth steht für Qualität und genießt vor Ort eine hohe Identifikationskraft unter der Belegschaft. Nicht zuletzt hängen nicht nur 270 Beschäftigte im Betrieb vom Standort ab, sondern insgesamt fast 600 Menschen, die in ihrer Existenz bedroht sind, sollte die Auslandsverlagerung stattfinden. Es geht letztlich auch um Zulieferer und Dienstleister!“, so der Gewerkschafter.

Man werde nun kurzfristig Alternativen zur Standortschließung prüfen und in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat das Gespräch mit der Arbeitgeberseite suchen. „Unter dem Deckmantel Corona versuchen viele Arbeitgeber ihre Managementfehler zu verstecken. Fehler wurden begangen und haben das Unternehmen in die Verlustlage manövriert. Es bringt jetzt aber nichts das Schwarze-Peter-Spiel zu beginnen, gemeinsam müssen wir in Bad Münder im Sinne der Kolleginnen und Kollegen im Betrieb Wege finden, um Beschäftigung sicherzustellen, Existenzen zu retten und soziale Verantwortung zu tragen!“, so der Bezirksleiter.

(Presseinformation Nr. 89/2021)

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