18.02.2022 | Zwei Jahre nach dem skrupellosen und bestialischen Anschlag von Hanau, gedenkt die IG Metall der Opfer und ihren Angehörigen. „Wir alle sind Hanau!“, unterstreicht Bezirksleiter Thorsten Gröger und hebt hervor, dass die Erinnerung an jene Gräueltaten nicht in Vergessenheit geraten dürfen: „Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov haben aufgrund eines rassistisch-motivierten Anschlags ihr Leben verloren.
Die Liste von Opfern rechter Gewalt in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren dramatisch länger geworden. München, die Ermordung vom Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, Halle, Hanau und nicht zuletzt die präsenten Bedrohungsszenarien des NSU 2.0. Ich will es in aller Deutlichkeit sagen: Die schlimmsten Fratzen unseres Landes sind Neonazismus und Rassismus! Der Feind unserer Demokratie steht rechts außen.“
Die neun Menschen, die kaltblütig ermordet wurden, haben ihr Leben für immer verloren: „Doch auch für die Hinterbliebenen hat sich mit einem Wimpernschlag ihr ganze Leben für immer verändert. Eine lückenlose Aufklärung der Fälle rechter Gewalt ist unerlässlich, außerdem müssen die Angehörigen jede Form von Unterstützung erhalten. Der Staat ist es all jenen, die unter rechten Anfeindungen leiden oder Menschen durch Formen von Rechtsextremismus verloren haben schuldig, mit aller Entschiedenheit gegen rechte Strukturen vorzugehen!“, führt Gröger aus.
Noch immer dominieren Stigmata und systematische Diskriminierung den Alltag vieler Menschen in Deutschland. Ob bei der Job- oder Wohnungssuche, bei Behördengängen oder am Arbeitsplatz, der Schule oder im täglichen Miteinander. „Unser Einsatz für Chancengleichheit, für Vielfalt, Toleranz und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, wird nicht abebben!“, so der Gewerkschafter. Der Kampf gegen Nazis und Rechtextremismus finde auf vielen Ebenen statt: Argumentativ am Stammtisch, politisch in den verschiedenen Parlamenten der Republik sowie durch Sicherheitsbehörden auf der Straße. „Dort, wo das gesellschaftliche Klima verroht, drohen rote Grenzen verwaschen zu werden. Mit aller Entschiedenheit werden wir als Gewerkschaften jenen entgegentreten, die Rassismus salonfähig machen wollen und einen Nährboden für rechte Hetze sowie Gewalttaten ebnen!“, erklärt der Gewerkschafter abschließend.
(Presseinformation Nr. 006/2022)