Mehr Europa wagen

Vertiefte europäische Zusammenarbeit statt Nationalismus!

08.05.2023 | Ob im Emsland oder der Grafschaft: Europa ist hautnah erlebbar und manchmal für viele selbstverständlich. Der Grenzübertritt aus oder in die Niederlande ist für viele Arbeitspendler eine Alltäglichkeit. Und auch in Sachsen-Anhalt ist man nur eine weitere Bundesländergrenze von Polen und Tschechien als Tourismusziel entfernt.

Foto: pexels / Eberhard Grossgasteiger

Vor 73 Jahren sagte Robert Schuman in seiner bekannten Rede: „Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung : Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“

Die europäische Idee, eines der größten Friedensprojekt der Geschichte, hat durch Putins verbrecherischen Angriffskrieg einen neuen Stellenwert bekommen. „Was Anfang 2022 undenkbar schien, ist furchtbare Realität geworden: Ein Krieg auf europäischem Boden. Putins Regime führt einen hegemonialen Krieg, der Schulen, Krankenhäuser und Städte bombardiert. Einen Krieg, der Menschenleben und Kinderlachen auslöscht, Familien trennt und Existenzen dem Erdboden gleichmacht. In Zeiten größtmöglichen Leids, muss die europäische Familie enger zusammenstehen denn je. Für Frieden, Freiheit, Wohlstand und eine Zukunft.“, erklärt Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter, anlässlich des Europatages am 9. Mai.

Dabei geht es nicht nur um Fragen der gemeinsamen Sicherheitspolitik, sondern auch um eine tiefergehende Wirtschaftsintegration: „Der Erfolg der deutschen Wirtschaft und damit eng verbunden die Sicherheit von heimischen Arbeitsplätze hängt unmittelbar vom Erfolg der Europäischen Union ab. Insbesondere im Wettbewerb mit dem etatistisch-dirigistischen China und einem Amerika, das auch unter demokratischer Führung den America-First-Kurs mit massiven Subventionen fortsetzt, muss die EU eigene Antworten finden. Die Antwort auf Nationalismusstreben in Ost und West, kann nur ein Mehr an Europa sein!“, so der Metaller.

Insbesondere für die niedersächsische Automobilindustrie und Stahlwirtschaft sowie geplante Chip-Fabriken in Sachsen-Anhalt, braucht es eine kluge europäische Strukturpolitik, „damit die Jobs von heute auch im Morgen eine Zukunft haben. Auch die Energiewende kann maßgeblich nur gelingen, wenn die europäischen Staaten an einem Strang ziehen. Niedersachsen beispielsweise ist im gleichen Maße abhängig von Wasserstoff, unter anderem aus Norwegen, wie es auch H-Transitmöglichkeit für weitere Staaten sein kann. Doch Europa muss nicht nur wirtschaftlich und energiepolitisch weiter zusammenrücken. Es braucht auch ein engeres Zusammenwachsen in der Sozialpolitik. Europas zunehmende Ungleichheit droht zur Zerreißprobe für die europäische Solidarität und das europäische Projekt insgesamt zu werden. Es braucht mehr Debatte über europäische Arbeitnehmerrechte, gerechte Lastenverteilungen und Besteuerungen von Krisengewinnern!“, erklärt Gröger abschließend.

 

Pressemitteilung: 044/2023

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