17.11.2020 | Die Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen, Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und Sachsen-Anhalt sowie für die Volkswagen AG haben am Dienstag ihre Forderungen für die kommende Tarifrunde beschlossen.
Die Forderungen, über die für alle Tarifgebiete abschließend der Vorstand der IG Metall noch im November entscheidet, umfassen für die ME-Industrie folgende Punkte:
Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verbesserung der Ausbildung und der Übernahmeregelungen für Auszubildende und dual Studierende an.
In Sachsen-Anhalt will die IG Metall die Arbeitgeber auffordern, die Gespräche wiederaufzunehmen und endlich Anpassungsschritte bei der Arbeitszeit vorzunehmen, um 30 Jahre nach der Deutschen Einheit die weiterbestehende Schlechterstellung der Beschäftigten zu beseitigen.
Für die Tarifverhandlungen bei Volkswagen soll nach dem Willen der Tarifkommission ebenfalls eine Erhöhung der Entgelte um 4 Prozent für 12 Monate gefordert werden. Daneben soll es um eine Verbesserung der Möglichkeiten für IG Metall-Mitglieder gehen, Einmalzahlungen in freie Tage umzuwandeln. Und Schließlich will die IG Metall erreichen, dass sich der Konzern verpflichtet, über 1.400 Ausbildungsplätze pro Jahr bis 2030 zu verlängern.
Die IG Metall stützt sich bei ihren Forderungen auch auf eine jüngst abgeschlossene Beschäftigtenbefragung, an der bundesweit rund 250.000 Beschäftigte teilnahmen. Die Themen Beschäftigungssicherung durch Absenkung der Arbeitszeit, Zukunftsvereinbarungen und Entgelterhöhung fanden dabei große Zustimmung.
IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger sagte dazu: „Die Mitglieder der Tarifkommissionen haben sich mit großer Geschlossenheit hinter die Forderungen gestellt. Die Beschäftigungssicherung hat einen sehr großen Stellenwert für unsere Kolleginnen und Kollegen. Das wird aber nicht durch Verzicht klappen, wie es die Arbeitgeber fordern. Wir kommen aus der Krise nur durch eine Stabilisierung des Konsums und die Bereitschaft der Arbeitgeber, in den Betrieben mit uns Vereinbarungen über künftige Produkte, Investitionen und die Sicherung der Beschäftigung zu treffen. Ebenso wichtig ist es uns, die Arbeitgeber auf konkrete Zusagen beim Thema Ausbildung und Übernahme zu verpflichten. Auch daran sieht man übrigens, dass bei uns die Generationen solidarisch sind und nicht die Jungen gegen die Alten kämpfen oder umgekehrt.“