Tarifrunde Volkswagen und Töchter

Starkes Ergebnis in schwierigen Zeiten

16.04.2021 | In der fünften Runde, nach einem 14-Stunden-Marathon, haben sich die IG Metall und die Volkswagen AG auf ein Verhandlungsergebnis geeinigt. Mehr als 140.000 Warnstreikende haben wochenlang dafür gekämpft und unter Einhaltung der Corona-Beschränkungen die Tarifverhandlungen kreativ begleitet.

Jetzt steht fest:

  • 2,3 Prozent mehr Entgelt in der Tabelle ab dem 1. Januar 2022.
  • Bereits im Juni kommt eine Corona-Prämie über 1.000 Euro, für Auszubildende sind das 600 Euro.
  • Aus der Leistungsorientierten Vergütung (LOV) wird mit 150 Euro monatlich ab dem 1. Mai 2021 eine Tarifliche Zulage, diese ist tarifdynamisch und versorgungsfähig.
  • Die Tarifliche Zusatzvergütung kann zur Hälfte für alle Beschäftigten (außer Azubis, Dualis und ATZler) in drei freie Tage umgewandelt werden. Besonders belastete Beschäftigte können weiter ihre sechs Tage in Anspruch nehmen.
  • 150 Euro gehen als einmaliger Rentenbaustein für 2021 in die Betriebliche Altersversorgung, für Azubis und Dual Studierende sind das 90 Euro.
  • Und die 1.400 Ausbildungsplätze pro Jahr werden bis 2025 fortgeschrieben. Zudem gilt der Tarifvertrag jetzt auch für alle Dual Studierenden.

»Ein starkes Ergebnis in schwierigen Zeiten«, bewertet Verhandlungsführer Thorsten Gröger das Ergebnis. »VW steht zu seiner  gesamtgesellschaftlichen Verantwortung «, ergänzt Bernd Osterloh, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Volkswagen. Das Ergebnis wird helfen,  den konjunkturellen Motor wieder anlaufen zu lassen, so Gröger.

Bei allen harten Forderungen konnte die IG Metall-Verhandlungskommission deutliche Verbesserungen durchsetzen. Mit der Ausweitung der T-ZUV-Wahlmöglichkeit ist sogar erstmals eine generelle Öffnung gelungen. »Das ist ein Durchbruch «, freut sich Thorsten Gröger. Jetzt sind es nicht mehr nur die besonders belasteten Beschäftigtengruppen, die ihre Arbeitszeit  auf Wunsch flexibler gestalten können. Als zukunftsträchtige Entscheidung bewertet die Tarifkommission auch die Fortschreibung der  Ausbildungszusage und die Eingliederung der Praxisintegrierten Studierenden in den Geltungsbereich des Ausbildungstarifvertrages.

Einstimmig  bestätigten die Tarifkommissionsmitglieder das Verhandlungsergebnis. »Unser Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen für tatkräftige  Unterstützung bei den vielfältigen Aktionen und Warnstreiks«, so Gröger zum Ende der Tarifrunde.

Die Erklärungsfrist endet am 30. April 2021, die  Bestätigung durch den Vorstand der IG Metall wird bis dahin erfolgen. Der Entgelttarifvertrag läuft bis zum 30. November 2022.

 

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