"Es braucht radikale Steuererhöhungen für Einkommensmillionäre!

Schluss mit dem Prinzip 'Survival of the Richest' - Beseitigung von finanzieller Ungleichheit braucht radikale Maßnahmen

23.01.2023 | Die Kluft zwischen extremer Armut und extremem Reichtum nimmt weltweit zu. Während die einen in "Saus und Braus" leben, macht sich ein Zehntel der Weltbevölkerung Gedanken, wann und ob es eine nächste Mahlzeit gibt.

Bezirksleiter Thorsten Gröger. Foto: Stephan Guthahn (Lieb.Ich Medien)

Der neuste Oxfam-Bericht, der im Kontext des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht wurde, weist darauf hin, dass die Kluft zwischen extremer Armut und extremem Reichtum weltweit weiter zunimmt. „Während die Arnaults und Adanis dieser Welt in Saus und Braus leben, weiß ein Zehntel der Weltbevölkerung nicht, wann die nächste Mahlzeit kommt und ob. Die Bipolarität dieser Welt schmerzt und solange die Politik handlungsunwillig oder handlungsunfähig ist, wird das System 'Survival of the Richest' den Spalt weiter vergrößern!“, erklärt IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger in Hannover. Insbesondere Lebensmittel- und Energiekonzerne hatten im vergangenen Jahr ihre Gewinne ordentlich gesteigert: „Kein Wunder, wenn man insbesondere die Gas- und Strompreise sowie den täglichen Einkauf im Supermarkt betrachtet, die rasant angestiegen und explodiert sind. Insbesondere diese Bereiche sind die Treiber der bisherigen Inflation. Für das aktuelle Jahr bleibt zu befürchten, dass Zweitrundeneffekte den Druck auf die Portemonnaies der Menschen im Land weiter erhöhen und Betriebe auch außerhalb des Energiesektors ihre hohen Strom-, Heiz- und Spritkosten weiter auf die Konsumenten überwälzen!“, so Gröger.

Es sind stets die Belegschaften und Arbeitnehmer, die in Krisenzeiten „den Kürzeren ziehen. Während einzelne Betriebe sich während Pandemie und Krieg Geld ohne Ende scheffeln, müssen viele Menschen einen deutlichen Reallohnverlust hinnehmen, in Kurzarbeit gehen oder haben gar ihren Job verloren.“ Insbesondere durch engagierte Tarifrunden, harte Auseinandersetzungen mit der Arbeitgeberseite sowie massivem Druck auf die Politik konnte die IG Metall im vergangenen Jahr für Entlastungsmaßnahmen sorgen, die dieses Jahr spürbar den Beschäftigten zugutekommen. Dieses Engagement wird die Gewerkschaft auch 2023 fortsetzen. „Wenn die Wirtschaft dann wieder an Fahrt aufnimmt, sind es ebenso die CEOs und Management-Etagen, die sich einen Reibach machen!“, führt der Gewerkschafter aus. Der Metaller fordert: Ende mit Privilegien für Wenige. Es braucht Wohlstand für Viele! Die Schlussfolgerungen der Oxfam-Publikation teilt Gröger ausdrücklich: „Schon lange fordert die IG Metall, dass die Umverteilung von unten nach oben aufhören muss. Frühzeitig haben wir uns für eine Übergewinnsteuer stark gemacht und sagen ganz klar: Das reichste Prozent muss einen deutlichen größeren Beitrag für das Gemeinwesen leisten. Es kann nicht sein, dass die Ungleichheit Jahr für Jahr wächst. Es braucht radikale Steuererhöhungen für Einkommensmillionäre!“

Pressmitteilung 004/2023

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