Tarifrunde Stahl

Rund 2000 Stahlstreikende in Salzgitter - Druckkulisse auf Arbeitgeberseite wächst gewaltig

08.12.2023 | Hitzige Stimmung bei eisigen Temperaturen: Rund 2000 Warnstreikende kamen aus dem Stahlwerk in Salzgitter, um ihren Unmut über die Arbeitgeberseite in der laufenden Stahltarifrunde und ihre Unterstützung für die Forderungen der IG Metall zum Ausdruck zu bringen.

„Das war heute ein lautes Signal an die Arbeitgeber, dass ihr Verhalten am Verhandlungstisch völlig unverständlich ist. Die Beschäftigten in Salzgitter, aber auch an vielen weiteren Stahlstandorte in ganz Deutschland, stehen hinter der IG Metall und werden für die Forderungen weiter auf die Straße gehen. Seit dem 1. Dezember waren bereits mehr als 17.000 Kolleginnen und Kollegen bundesweit im Ausstand und es werden weitere folgen, solange bis der Protest endlich zur Einsicht bei den Arbeitgebern führt!“, erklärt Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter.

Der klirrenden Kälte vor dem Werkstor werde man, wenn notwendig, auch in der Folgewoche mit hitzigen Streiks begegnen. Spürbar länger und härter könnte die Eskalation noch werden, mahnt der Metaller. Die IG Metall setzt sich für eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein. Zusätzlich fordert die Gewerkschaft eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und die Verlängerung der Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung.

Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Tarifverhandlung in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie ein „Angebötchen“ präsentierten, lehnten sie sich in der zweiten Verhandlungsrunde wieder zurück und nahmen dort keine Verbesserung ihres Angebotes vor. In einer weiteren Verhandlungsrunde am gestrigen Tag gab es zumindest erste, unter der Lupe erkennbare Bewegungen der Arbeitgeberseite bei der Frage der Arbeitszeit. „Auf Zeit zu spielen, hilft in der aktuellen Zeit niemandem. Sowohl Unternehmen als auch insbesondere die Beschäftigten brauchen Planungssicherheit. Den Verhandlungsprozess jetzt hinauszuzögern, ist ein Spiel mit den Sorgen der Kolleginnen und Kollegen. Sollte nicht schnell deutliche Bewegung in die Tarifrunde kommen, werden wir noch zwei, drei Gänge hochschalten und unsere Protestmaßnahmen intensivieren. Unser Werkzeugkasten ist noch randvoll!“, führt der Bezirksleiter der IG Metall aus. 

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