35-Stunden-Woche bei KME Mansfeld

KME Mansfeld stellt auf 35-Stunden-Woche um - Tarifabschluss macht eine der ersten betrieblichen Lösungen in Sachsen-Anhalt möglich

17.08.2023 | Der Kupferproduzent KME Mansfeld wird ab dem 1. Januar 2024 auf eine 35-Stunden-Woche umstellen. In Sachsen-Anhalt gilt dies als eine der ersten betrieblichen Regelungen zur Angleichung der Arbeitszeit. Bereits zum 1. Januar 2024 wird die Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für die Belegschaft reduziert. Das Entgelt bleibt trotz der kürzeren Arbeitszeit gleich. Der Schritt zur 35-Stunden-Woche ist ein Erfolg für den Betriebsrat und die IG Metall.

Die Gewerkschaft hatte seit Jahren für eine Verkürzung der Arbeitszeit gekämpft. Die 35-Stunden-Woche ist auch ein wichtiges Signal für die gesamte Wirtschaft, denn sie zeigt, dass es möglich ist, Arbeit und Leben besser in Einklang zu bringen.

„Die KME Mansfeld ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region Mansfeld-Südharz und mit einer fast 115-jährigen Geschichte am Standort Hettstedt. Unser Unternehmen hat rund 800 Mitarbeiter und sieht sich natürlich auch mit den Anforderungen eines modernen Arbeitsmarktes konfrontiert. Mit Arbeitszeitkonzepten von vorgestern lassen sich keine Mitarbeiter von morgen gewinnen und schon gar nicht langfristig binden. Daher ist es nur konsequent, dass sich Arbeitgeber und VME gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall auf den Weg gemacht haben, um endlich für gleichwertige Arbeitszeiten zwischen Ost und West zu sorgen!“, erklärt Ronny Wehling, Betriebsratsvorsitzender der KME Mansfeld.

Er fügt an: „Wir haben seit Jahren für diese Angleichung der Arbeitszeit gekämpft und sind daher froh und stolz, dass unser gemeinsamer Einsatz nun Früchte trägt. Mit der Einführung der 35-Stunden-Woche bei der KME Mansfeld gewinnen unsere Beschäftigten Freizeit und Lebensqualität. Was natürlich nicht nur mehr Zeit für Familie, Hobbys und Gesundheit mit sich bringen soll, vielmehr ist es die längst überfällige Gleichstellung zu unseren Kollegen in den westdeutschen Betrieben. Durch diesen Schritt erfährt somit die Leistung unserer Kollegen endlich ihre angemessene und gleiche Wertschätzung, was sich nur positiv auf Motivation und Unternehmensverbundenheit auswirken kann.“

Das betriebliche Bekenntnis bei KME zur 35-Stunden-Woche sollte ein wichtiges Signal für alle Betriebe der gesamten ostdeutschen Wirtschaft sein. Auch in Sachsen-Anhalt und über die Grenzen des Bundeslandes hinaus ist es möglich, aktuelle und zukunftsorientierte Arbeitszeitkonzepte in den Betrieben einzuführen, die sowohl die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern, die Gesundheit der Beschäftigten sichert aber auch Produktivität und Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen berücksichtigen. „Ich bin zuversichtlich, dass sich weitere Unternehmen in Sachsen-Anhalt an der KME Mansfeld orientieren und ebenfalls auf eine 35-Stunden-Woche umstellen werden!“, so Wehling.

Grundlage der betrieblichen Einigung ist der Abschluss der IG Metall in der Tarifrunde 2021 der Metall- und Elektroindustrie, welcher den schrittweisen betrieblichen Einstieg in die 35-Stunden-Woche ermöglicht hat. Hierfür hatten tausende Metallerinnen und Metaller auf der Straße vor den Betrieben Druck gemacht. „Noch immer arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in viel zu vielen Betrieben in Ostdeutschland mehr Stunden als in Westdeutschland, wo vielerorts die 35-Stunden-Woche an der Tagesordnung steht. Diesen ungleichen Zustand gilt es rund 34 Jahre nach Mauerfall endlich aufzulösen und dafür zu sorgen, dass gleiche Arbeit erstens gleiches Geld wert ist und zweitens im gleichen Arbeitszeitvolumen geleistet wird. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit!“, führt Alina Roß, Tarifsekretärin aus.

Die KME Group ist ein international tätiger Halbzeug-Hersteller von Kupfer und Kupferlegierungen. In Hettstedt betreibt KME eine Produktionsstätte, in der Kupferbleche, Kupferbänder und Kupferstangen hergestellt werden. Diese Produkte werden in verschiedensten Branchen eingesetzt, darunter Klima- und Kältetechnik, Automobilindustrie, Elektronik, Bauwesen, Telekommunikationstechnik, Energiegewinnung bis hin zur Raumfahrttechnik.

(Pressemitteilung Nr. 066/2023)

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