Tarifrunde Kfz-Handwerk

Kfz-Aktionswoche voller Erfolg – Mehr als 1.680 Warnstreikende in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

11.06.2021 | Nachdem am 31. Mai die Friedenspflicht erloschen ist und die Arbeitgeber in der Kfz-Tarifrunde 2021 kein Angebot am Verhandlungstisch präsentiert haben, wurden in dieser Woche in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Warnstreik- und Protestaktionen der Beschäftigten durchgeführt.

Thorsten Gröger, Bezirksleiter Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Foto: Lieb.Ich Medien)

Als vollen Erfolg bezeichnet der zuständige Tarifsekretär Markus Wente den Start der Streiks: „Mehr als 1.680 Kolleginnen und Kollegen aus dem Kfz-Handwerk haben sich seit Wochenbeginn an den verschiedensten Protestformen beteiligt. Sie zeigen eindrucksvoll, dass sie sich die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber nicht bieten lassen. Klar ist: Wir werden uns nicht ausbremsen lassen und den Druck wenn nötig weiter erhöhen!“

Unter erschwerten Pandemiebedingungen haben die Beschäftigten, mit Maske und Abstand, ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeberseite zum Ausdruck gebracht. Man werde, untermauert Wente entschlossen, eine Nullrunde nicht hinnehmen. „Nach wie vor liegt kein Angebot seitens der Arbeitgeber auf dem Tisch. Aktuell sind bundesweit weitere Warnstreikwellen in Vorbereitung. Wir sind bereit mit erneuter Bewegung in den Betrieben darzulegen, dass es uns ernst ist. In der kommenden Verhandlung wird sich zeigen, ob die Arbeitgeber zum Handschlag bereit sind“, fährt der Gewerkschafter fort.

Die Kolleginnen und Kollegen seien zurecht „stinksauer“, äußert sich Wente heute in Hannover. „Das ganze Jahr halten sie unter schwersten Bedingungen den Laden am Laufen, arbeiten hart im Service und in den Werkstätten, erhalten aber nichts mehr von ihren Vorgesetzten als heiße Luft. Wenn die Arbeitgeber uns dazu zwingen, werden wir die Beschäftigten vor die Autohäuser holen und zeigen, wer hier jeden Tag vollen Einsatz leistet. Mit uns wird es keinen Rückwärtsgang in der Tarifrunde geben: Gute Arbeit, die die Kunden flächendeckend schätzen, gibt es nicht für lau!“

Seit Mai 2021 waren in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mehr als 2.700 Beschäftigte aus 67 Betrieben des Kfz-Handwerks in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt an Aktionen beteiligt.

Die IG Metall fordert für die rund 52.000 Beschäftigten des Kfz-Handwerks in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vier Prozent mehr Geld und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen. Ferner geht es in der laufenden Tarifrunde auch um die Forderung nach mehr selbstbestimmter Zeit – so sollen die Beschäftigten die Wahl zwischen mehr Geld oder mehr Freizeit haben. Diese Wandlungsoption gibt es schon in anderen Branchen und die IG Metall setzt sich dafür ein, dass auch die Kolleginnen und Kollegen im Kfz-Handwerk diese Möglichkeit bekommen. Die nächste Tarifverhandlung in Niedersachsen ist für den 14. Juni datiert.

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