Internationaler Orange Day

IG Metall mahnt zu mehr Einsatz für die Sicherheit von Frauen

23.11.2023 | Es sind Daten, die entsetzen: Die Zahl der Opfer von Häuslicher Gewalt lag im Jahr 2022 bei 240.547 und ist damit um 8,5% höher als im Jahr 2021. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten. Die Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt stieg um 9,1% auf 157.818 angezeigte Taten. Die Hälfte der Opfer lebte mit der tatverdächtigen Person in einem gemeinsamen Haushalt. Im Jahr 2022 wurden 133 Frauen durch Ihre Partner oder Ex-Partner getötet. Das alles belegen Zahlen aus dem Jahr 2022 des Bundesinnenministeriums.

Foto: istock

Louisa Mertens, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall, betont: „Häusliche Gewalt ist Alltag in Deutschland - das ist bittere Realität und nicht hinnehmbar. Die IG Metall steht geschlossen gegen jegliche Form von geschlechtsspezifischer Gewalt. Der Orange Day (25. November 2023) erinnert uns daran, dass wir als Gesellschaft kollektiv handeln müssen, um diese bedrückende Realität zu bekämpfen und Frauen, Mädchen und queere Personen zu schützen."

Die IG Metall engagiert sich aktiv für den Schutz von Frauen und queeren Personen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft. Die Gewerkschaft ruft zu umfassender Sensibilisierung, Aufklärung und praxisnahen Maßnahmen auf, um Gewalt in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Geschlechtsspezifische Gewalt manifestiert sich in verschiedenen Formen, von verbalen Belästigungen und anzüglichen Gesten bis hin zu Online-Hass, Vergewaltigung und Femizid. Sie findet im öffentlichen Raum, auf Straßen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Schulen, am Arbeitsplatz, in Institutionen und Behörden sowie in der digitalen Welt statt. „Als IG Metall haben wir eine Wirkungssphäre über den Arbeitsplatz in den gesellschaftlichen Raum. Es ist auch unsere Aufgabe klare Kante gegen frauenfeindliche Tendenzen zu zeigen und rote Linien zu ziehen - Gewalt ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die streng von Justiz und Polizei verfolgt werden muss.“

Es sei unerlässlich, dass gesetzliche Verbesserungen vorangetrieben werden, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen. „Wir müssen bestehende Schutzlücken schließen und neue Formen der Gewalt, wie etwa Cybermobbing, effektiv erfassen und bekämpfen. Zudem müssen die Strafverfolgung gestärkt und Präventionsmaßnahmen ausgebaut werden. „Wir erwarten auch klar von der Politik, dass sie Gleichstellung fördert, Frauen besseren Schutz vor Gewalt bietet und so beispielsweise ihre Mittel für Frauenhäuser weiter aufstockt“, so Mertens. 

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