Antisemitismus und Rechtsextremismus sind Gift!

Gewerkschaft erinnert an rechtsterroristischen Halle-Anschlag am 9. Oktober 2019

12.10.2023 | Der 9. Oktober ist ein Datum, das in den Gedanken vieler Menschen in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus tief verankert ist sowie eine Narbe auf den Herzen vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger hinterlassen hat. Es markiert den Tag des schrecklichen, antisemitisch-motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle (Saale). Ein Anschlag, der nicht nur die jüdische Gemeinschaft, sondern die gesamte demokratische Gesellschaft erschütterte. Vor vier Jahren unternahm der Rechtsextremist Stephan B. den Versuch, schwer bewaffnet in eine Synagoge in Halle an der Saale einzudringen. Als sein Vorhaben an der Tür scheiterte, ermordete er zwei Personen und verletzte während seiner Flucht weitere. Die IG Metall in Sachsen-Anhalt nimmt diesen traurigen Jahrestag zum Anlass, nicht nur an die Opfer und die traumatischen Ereignisse zu erinnern, sondern auch die fortwährende und wachsende Gefahr des Antisemitismus in der Gesellschaft hervorzuheben.

IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger sagt: „Der Anschlag in Halle war ein direkter Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft - auf Toleranz, Vielfalt und das friedliche Zusammenleben. Es ist unsere moralische und gesellschaftliche Pflicht, uns aktiv und entschlossen gegen solche menschenfeindlichen Taten zu stellen und für ein solidarisches Miteinander einzutreten."

Die Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2023 des Bundeskriminalamtes sind ein alarmierendes Zeugnis dafür, dass Antisemitismus in der Gesellschaft nicht nur weiterhin existiert, sondern auch an Intensität behält. Allein im ersten Halbjahr 2023 wurden 960 antisemitische Straftaten registriert. „Diese Zahlen sind mehr als nur Statistiken. Sie sind ein Weckruf. Sie zeigen, dass wir in unserem Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus nicht nachlassen dürfen und ständig wachsam sein müssen. Judenhass ist kein Gift vergangener Jahrhunderte -  Verschwörungserzählungen mitsamt ihren antisemitischen Aussagen haben während der Pandemie weiter an Fahrt aufgenommen und sind brandgefährlich sowie allgegenwärtig!“, mahnt Gröger.

Nach Ansicht der IG Metall liegt ein Schlüssel gegen Antisemitismus in einem spürbaren Mehr an Bildungsarbeit. „Ein Rotstift an der politischen Bildung ist dabei das völlig falsche Signal!“ Aber auch der Staat müsse, beispielsweise im Netz, eine aktivere Rolle in der Strafverfolgung spielen. „Hier wird häufig der Nährboden für antisemitische Narrative bereitet. Dabei muss klar sein: Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!“, schildert Thorsten Gröger. 

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