Ergebnis der „Politischen Liste“ der Regierungsfraktion erfreulich

Finanzmittel für Transformationsagentur in Niedersachsen werden bereitgestellt

16.11.2021 | Als eines der führenden Automobilländer sieht sich Niedersachsen im Besonderen mit den Herausforderungen der Transformation, gerade mit Blick auf das Feld der Industriebeschäftigung, konfrontiert. Auf Vorschlag der Tarifvertragsparteien wurde dahingehend zeitnah nach der zurückliegenden Landtagswahl der Strategiedialog Automobilwirtschaft durch die Landesregierung ins Leben gerufen. Um drohende Jobverluste beim Umbruch zu neuen Antrieben und Software in Grenzen zu halten, verlangte die IG Metall schon frühzeitig nach Strategien, Konzepten und konkreten Hilfen.

Thorsten Gröger, IG Metall Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Foto: Agentur lieb.ich)

Als Ergebnis der Arbeit des Strategiedialogs, an dem neben den Sozialpartnern auch Politik, Betriebsräte und Wissenschaft beteiligt waren, wurden zahlreiche Vorschläge zur Transformationsgestaltung erarbeitet. Unter anderem sollte eine Transformationsplattform gegründet werden, welche den Unternehmen konkrete Beratungsangebote für die Bewältigung der Transformationsherausforderungen an die Hand gibt. IG Metall und der Arbeitgeberverband Niedersachsen Metall haben daraufhin die Initiative ergriffen, um Teile dieser Transformationsplattform zu realisieren. Ziel ist es dabei, mit einer gemeinschaftlich getragenen Agentur die Betriebe im Transformationsprozess mit geeigneten Qualifizierungs-, Beratungs- und Förderangeboten zu unterstützen und auf diese Weise einen innovativen Beitrag zur Zukunftssicherung der Betriebe und ihrer Beschäftigten zu leisten.

Thorsten Gröger, Leiter des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, begrüßt die Verständigung der Regierungsfraktionen von SPD und CDU in Niedersachsen, diesen Prozess in 2022 und 2023 mit einer Summe von je 400.000 Euro über die sogenannte „Politische Liste“, zusätzlich zu den Mitteln, die das MW für andere Zwecke vorgesehen hat, zu unterstützen. „Es ist wichtig, dass auch die Politik den Transformationsprozess unterstützend begleitet. Von Region zu Region in der Intensität unterschiedlich, aber letztlich doch flächendeckend, sind alle Landesteile von den Umbrüchen in der Industrie und den bevorstehenden Wandlungen betroffen. Im Sinne der Beschäftigungssicherung und der Zukunftssicherung von Industriestrukturen im Land, ist die aktive Gestaltung der Transformation eine der zentralen Herausforderungen dieses Jahrzehnts. Wenn unsere Industrie digitaler werden soll und klimaneutral werden muss, ist es unausweichlich, dass die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schafft.“, erklärt Bezirksleiter Gröger.

Die IG Metall dankt insbesondere der SPD-Fraktion, durch deren Initiative die finanzielle Förderung auf die Agenda der Regierungsfraktionen gerutscht ist. „Netzwerkarbeit und Veranstaltungen sind wichtig: Es wäre aber wichtig, dass die Landesregierung und insbesondere das Wirtschaftsministerium auch weitere konkrete Ansätze zur Transformationsbegleitung unterstützend bereit stellt. Gerade bei weiteren Instrumenten der Technologiebewertung und Vorausschau sehen wir weiteren Bedarf, vor allem bei den kleineren und mittleren Unternehmen – ein Beispiel dafür stellt der sogenannte Technologieradar dar!“, so der Gewerkschafter abschließend.

(Presseinformation Nr. 105/2021)

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