Tarifrunde Feinstblechpackungsindustrie

2. Tarifverhandlung der Feinstblechpackungsindustrie vor der Tür – Arbeitgeber müssen Angebot präsentieren, Gewerkschaft will Zukunft sichern und gestalten

21.03.2021 | Die zweite, bundesweite Verhandlungsrunde für die Feinstblechpackungsindustrie steht vor der Tür. Am 22. März hat die Arbeitgeberseite die Möglichkeit einen angemessenen Vorschlag am Verhandlungstisch zu präsentieren, bevor die Friedenspflicht im April abläuft.

Foto:istock

„Wenn nichts Substanzielles von den Arbeitgebern vorgelegt wird, werden die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben nach Ostern ein deutliches Zeichen setzen!“, schildert der Verhandlungsführer der IG Metall, Carsten Maaß: „Unsere Forderung nach einem Plus von 4 Prozent und die Begründung dafür sind schlüssig und stichhaltig. Zugleich stehen für die Feinstblechpackungsindustrie alle Signale auf Wachstum. Die Arbeitgeber haben dem bisher nur leere und vorgeschobene Phrasen entgegenzusetzen!“ 

Der Fokus der Tarifrunde liege auf einem nachhaltigen Zukunftspaket. Nachdem die Tarifkommission Anfang Februar die Weichen für den Verhandlungsauftakt gestellt hatte, trafen sich Arbeitgeber und IG Metall Ende Februar zur ersten Verhandlung. In dieser Runde begründete die Gewerkschaft ihre Forderungen ausführlich. Konkret geht es um 4 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Damit sollen Einkommen gestärkt, Beschäftigung gesichert und Zukunft gestaltet werden. Zugleich müsse über die Übernahme von Auszubildenden und den tariflichen Schutz für Dual Studierende gesprochen werden. „Es müssen Taten folgen und Zahlen her. Seit 2018 hatten wir keine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte. Das passt nicht länger zur hervorragenden Auslastung in der Branche“, so Maaß in Hannover.

Ein Hoch an Auftragseingängen und solide Wachstumsprognosen sprechen dafür, die Beschäftigten an den hohen Gewinnen zu beteiligen. Der zwischenzeitliche Talflug anderer Branchen durch Corona ging an der Feinstblechpackungsindustrie fast vollständig vorbei. „Doch trotz dieser positiven Ausgangslage endete die erste Verhandlung bereits nach rund 90 Minuten ohne Angebot. Zwei Wochen haben die Arbeitgeber noch Zeit ein Angebot zu präsentieren. Wir waren drei Jahre geduldig, der Faden reißt allmählich!“, erklärt der IG Metall-Verhandlungsführer.

Zukunft lasse sich nicht gestalten, indem „man den Kopf in den Sand steckt, über riesigen Kostendruck jammert und dicke Renditen einfährt, während die Kolleginnen und Kollegen leer ausgehen sollen“, fährt Maaß fort: „Eine Null-Runde wird es mit uns daher nicht geben. Nichtsdestotrotz  sind wir bereit, zügig zu einer tragfähigen Lösung am Verhandlungstisch zu kommen. Der Ball liegt im Feld der Arbeitgeber!“

Die IG Metall setzt sich für die bundesweit 5000 Beschäftigten der deutschen Feinstblechpackungsindustrie ein. Ein Schwerpunkt, mit der zu gut 70 Prozent in Niedersachsen ansässigen Industrie, produziert systemrelevante Nahrungsmittelverpackungen sowie Getränkedosen und chemisch-technische Verpackungen, beispielsweise für Haarspray oder Farben. Weitere große Produktionsstandorte liegen in Koblenz, Cuxhaven, Haßloch und Hermsdorf bei Magdeburg.

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