19.01.2023 | Rund 3 Millionen Studierende und 450.000 Fachschüler*innen in ganz Deutschland warten dringend auf finanzielle Unterstützung vom Staat. Wann hat das Warten endlich ein Ende?
Im ersten Schritt hat die Bundesregierung bei den beschlossenen Entlastungsmaßnahmen Studierende und Rentner vernachlässigt: Erst auf den Druck der Zivilgesellschaft und insbesondere der Gewerkschaften hin, hat die Politik Nachbesserungen vorgenommen. Ende letzten Jahres erhielten Rentnerinnen und Rentner ein Energiegeld in Höhe von 300 Euro pro Person. Trotz Parlamentsbeschluss warten Studierende weiter auf ihr Geld - und das, obwohl die Preise weiter davonrennen. Die IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt unterstützt die Kritik vom Deutschen Studierendenwerk, die unter anderem von ihrem Vorstand Matthias Anbuhl geäußert wurde.
„Machen wir uns nichts vor: 200 Euro Einmalzahlungen für Studierende in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sind zwar nicht Nichts, aber letztlich ein marginaler Tropfen auf einem kochenden Stein! Und insbesondere problematisch, wenn sie nicht endlich auf den Konten der Studierenden ankommen.“, erklärt Johannes Katzan, IG Metall-Gewerkschaftssekretär für Studierendenarbeit. „Selbst, wenn man die Höhe außer Acht lässt, ist das Tempo der Auszahlung nach mehr als einem Jahr hoher Inflation eine Frechheit, die Studierende in wirkliche Schwierigkeiten bringt. Es muss endlich Geld fließen!“, so Katzan. Es sei abenteuerlich, dass das ganze Jahr 2022 ins Land gegangen sei, ohne dass Studierende eine spürbare Finanzspritze vom Staat erhalten haben. „Rund 3 Millionen Studierende und 450.000 Fachschülerinnen und -schüler in ganz Deutschland warten dringend auf finanzielle Unterstützung vom Staat. Sie leiden unter gestiegenen Gas- sowie Strompreisen und auch an der Supermarktkasse können Sie ihren Kassenbon nicht auf Raten zahlen!“, führt der Metaller aus dem Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt aus.
Wenn bis zur Auszahlung weitere Wochen oder gar Monate ins Land gehen, könnten viele Studierende „mit der dann eintrudelnden Einmalzahlung, sich wieder aus dem Dispo-Kredit hieven. Studierende können jedoch weder auf ihre Nahrung noch auf eine angemessen warme Wohnung im Winter verzichten. Der Staat muss endlich Verantwortung für die Arbeitnehmer*innen-Zukunft übernehmen!“, fordert der Gewerkschaftssekretär. Es gebe genügend Studierende, die kein BAföG beziehen und somit nicht vom Heizkostenzuschuss oder erhöhten Fördersätzen profitieren. Zudem gebe es einen beträchtlichen Teil an Studierenden, die neben ihrer akademischen Ausbildung keiner Beschäftigung nachgehen und somit ebenfalls die Energiepreispauschale, die Beschäftigten über den Arbeitgeber ausgezahlt bekamen, nicht erhalten haben. Somit gilt für die IG Metall klar: Studierende dürfen nicht durch das Entlastungsraster fallen und müssen schnellstmöglich finanzielle Unterstützung erhalten. „Im Jahr 2023 darf es nicht sein, dass die Auszahlung beziehungsweise die Beantragung jener Auszahlung an der Erstellung einer Antragsplattform oder grundsätzlichen digitalen Strukturen scheitert!“
Pressemitteilung: 003/2023