02.06.2022 | Die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie nimmt Fahrt auf: In den drei Tarifgebieten Niedersachsen, Sachsen-Anhalt sowie Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim haben zahlreiche Metallerinnen und Metaller über das Forderungspaket zur diesjährigen Tarifrunde diskutiert.
"Die Belegschaften erwarten ein deutliches Plus bei den Entgelten – das haben die Debatten in unseren Tarifkommissionen nachhaltig untermauert und uns als Auftrag mitgegeben. Im Angesicht der wohlstandszehrenden Inflation sind die Rufe nach der Sicherung der Einkommen mehr als berechtigt. Nachdem die Kolleginnen und Kollegen zuletzt vor vier Jahren eine tabellenwirksame Entgelterhöhung erhalten haben, ist dieses Mal Zeit für die Erhöhung der Monatsentgelte. Falsche Zurückhaltung bei den Entgelten würde wichtige wirtschaftliche Impulse abwürgen", erklärt IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Dennoch fügt der Gewerkschafter hinzu: "Es muss jedoch klar sein, dass Tarifpolitik alleine die Teuerungsexplosion nicht stoppen kann. Natürlich können sich die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung ziehen und sind zuallererst in der Pflicht ihren Beitrag zu leisten, dennoch adressieren wir auch explizit an die Politik, entsprechende Entlastungsmaßnahmen für die Bürgerinnen und Bürger auf den Weg zu bringen. Die bisherigen Pakete sind zwar ein wichtiger Schritt, reichen allerdings nicht aus!"
In der Debatte spitzte sich deutlich die Forderung einer nachhaltigen Entgeltsteigerung zu: So sprechen sich die Metallerinnen und Metaller im einheitlichen Tenor für eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte aus. "In Anbetracht der Preissteigerungen an der Tankstelle, dem Supermarkt oder bei den Nebenkostenabrechnungen haben die Beschäftigten gegenüber den Arbeitgebern eine klare Erwartungshaltung!", fügt Gröger an.
Nicht nur im IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wurde über die Forderungen diskutiert, regionale Tarifkommissionen haben heute bundesweit getagt. Am 30. Juni wollen die Tarifkommissionen der IG Metall ihre Forderungen beschließen. Am 11. Juli wird der IG Metall-Vorstand die regionalen Forderungen beraten und einen bundesweiten Beschluss fassen. Spätester Beginn der Tarifverhandlungen ist der 19. September. Am 28. Oktober endet die Friedenspflicht, am Folgetag sind Warnstreiks möglich.