06.02.2024 | Nachdem am 23. Januar 2024 der bundesweit erste Tarifabschluss der Holz- und Kunststoffindustrie für das Jahr 2024 in Niedersachsen erzielt wurde, konnte die IG Metall in Sachsen-Anhalt zum Wochenstart ebenfalls eine Einigung aushandeln.
Folgende Eckpunkte sieht das Tarifergebnis vor:
• Die Löhne und Gehälter werden ab dem 1. September 2024 um 5,0 % und ab dem 1. Juli 2025 um weitere 3,0 % erhöht.
• Beschäftigte und Auszubildende erhalten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie (IAP) von insgesamt 2.300 Euro, (Teilzeitkräfte anteilig, ATZler vollumfänglich, bereits betrieblich gezahlte IAP können nicht verrechnet werden). Ist die Steuerfreigrenze der IAP erreicht, wird der übersteigende Betrag brutto ausgezahlt.
• Die Ausbildungsvergütungen steigen ab September im ersten Ausbildungsjahr auf 1.010,00 € (ab 2025: 1.045,00 €), im zweiten Ausbildungsjahr auf 1.105,00 € (ab 2025: 1.140,00 €), im dritten Ausbildungsjahr auf 1.200,00 € (ab 2025: 1.240,00 €) und im vierten Ausbildungsjahr auf dann 1.230,00 € (ab 2025: 1.270,00 €).
Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall, betont, dass es gelungen sei, die Einkommen der Beschäftigten deutlich zu steigern und gleichzeitig kurzfristige Teuerungsspitzen durch die Inflationsausgleichszahlungen abzufedern. „Insgesamt trägt der Tarifvertrag dazu bei, dass die Beschäftigten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld spürbare Verbesserungen in ihrem Geldbeutel vorfinden. Im Wettbewerb um Arbeitskräfte stellt sich die Holz- und Kunststoffindustrie zukunfts- und sattelfest auf“, so Wente. Auch Azubis und Beschäftigte in Altersteilzeit profitieren vollständig von diesen Verbesserungen.
Der Vertrag hat eine Laufzeit von 23 Monaten und kann erstmals zum 31.10.2025 gekündigt werden.
Zusätzlich haben die Tarifvertragsparteien eine Verpflichtung zur Verhandlung eines gemeinsamen Entgeltrahmentarifvertrages in Sachsen-Anhalt vereinbart. Dies soll dazu beitragen, die Unterschiede zwischen Lohn und Gehalt aktiv anzugehen. Wente betont abschließend, dass das Ziel darin bestehe, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit zu gewährleisten, unabhängig davon, ob im Büro oder an der Werkbank. Die Modernisierung und Zukunftsfestigkeit des Systems sollen sicherstellen, dass die Kluft zwischen Lohn und Gehalt dauerhaft geschlossen wird. Außerdem starten die Tarifparteien ab Ende April in die Verhandlungen zu einem neuen Manteltarifvertrag. Dabei ist eines der Hauptziele der Gewerkschaft, die Absenkung der Arbeitszeit von aktuell 39 auf zukünftig 35 Stunden in der Woche – bei vollem Entgeltausgleich. Dieses soll zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf beitragen und zugleich endlich die deutsche Einheit in den Arbeitsbedingungen der Holz- und Kunststoffindustrie herstellen.
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