Fachkräftemangel riesiges Wirtschaftsrisiko

Moderne Fachkräftegewinnung und gute Arbeit notwendiger denn je Fachkräftemangel riesiges Wirtschaftsrisiko

14.03.2024 | Seit Jahren pflegt die niedersächsische Landesregierung eine bewährte Tradition: den intensiven Dialog mit Betriebsratsvorsitzenden von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Land sowie der IG Metall, um über die wirtschaftliche Situation und betriebliche Perspektiven zu beraten und zu diskutieren. Auf Einladung von Ministerpräsident Stephan Weil, Wirtschaftsminister Olaf Lies und Finanzminister Gerald Heere kamen heute etwa 30 betriebliche Interessenvertreterinnen und -vertreter zusammen, um in diesem bewährten Format essenzielle Themen wie die Notwendigkeit wettbewerbsfähiger Energiepreise, den Strukturwandel der Industrie und insbesondere den allgegenwärtigen Fachkräftemangel zu diskutieren.

Foto: Florian Kolb

„Die Betriebe stehen vor großen Umbrüchen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge mehr und mehr aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Schon heute ist der Fachkräftebedarf eines der größten Wirtschaftshemmnisse im Land. Ohne eine umfassende und zielgerichtete Strategie zur Fachkräftegewinnung und Fachkräftebindung riskieren wir, dass dieser akute Mangel nicht nur bestehen bleibt, sondern sich in den kommenden Jahren noch dramatisch verschärft. Damit wären substanziell die wirtschaftliche Prosperität im Land und nicht zuletzt ganze Regionen gefährdet“, erklärt IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.

Ein koordiniertes Vorgehen aller Akteure - von der Politik über die Wirtschaft bis hin zum Bildungssektor - ist notwendig, um diese Herausforderung zu meistern. Eine moderne Fachkräftepolitik muss sowohl die Anwerbung internationaler Arbeitskräfte als auch die Weiterbildung der bereits in Deutschland lebenden Beschäftigten umfassen. Die IG Metall engagiert sich bereits seit Langem für die Stärkung der dualen Ausbildung, die Verbesserung der beruflichen Orientierung in Schulen und die Reduzierung von Wartezeiten im Übergangssystem. Es gilt zudem, Beschäftigungspotenziale insbesondere bei Frauen durch vielfältige Maßnahmen wie den Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur, die Förderung guter Arbeitsbedingungen und die Durchsetzung von Equal Pay zu heben.

„Zum zehnten Mal hat sich die Landesregierung heute mit Betriebsräten unter anderem aus Metall- und Elektrounternehmen und der IG Metall ausgetauscht. In solchen Gesprächen bekommen wir viele wichtige Hinweise zu der Situation der Beschäftigten in den Betrieben und Anregungen für unsere Wirtschaftspolitik. Es ist heute wichtiger denn je, auf gute Standortbedingungen und sichere Arbeitsplätze hinzuwirken. Fachkräfteversorgung, Planungsbeschleunigung sowie Energiekosten und Energiesicherheit sind die Topthemen in vielen Unternehmen. Gleichzeitig gilt es, die Beschäftigten in der aktuellen Übergangszeit mitzunehmen und Arbeitsplätze zu sichern. Gemeinsam mit den Sozialpartnern in der Industrie setzen wir aktuell auf unsere Fachkräftestrategie und gute Standortbedingungen in Niedersachsen, auch in Verbindung mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Einsatz für wettbewerbsfähige Strompreise bleibt uns ein Anliegen, die Abwanderung von energieintensiver Industrie muss gestoppt werden.“, so Ministerpräsident Stephan Weil.

Einigkeit besteht zwischen IG Metall und niedersächsischer Landesregierung ebenfalls darin, dass ein gesellschaftliches Klima, das Ressentiments gegenüber Gesellschaftsgruppen schürt, Rassismus sowie Hetze ins Schaufenster stellt und sich gegenüber Zuwanderung abschottet, eine ernsthafte Bedrohung für die Wirtschaft Niedersachsens, ihre Zukunft und ihre Potenziale darstellt.

Im Juni dieses Jahres ist eine weitere Diskussionsrunde geplant, diesmal mit Betriebsratsvorsitzenden der Großunternehmen.

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