28.06.2022 | Die multiplen Krisenherde, ob russischer Angriffskrieg, Corona-Pandemie oder Klimawandel, konfrontieren auch unmittelbar die Wirtschaftsbetriebe in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Mit den vielfältigen Problemfeldern, die sich häufig um unterbrochene Lieferketten, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transformationsnotwendigkeit der Industrie drehen, sind Sorgen der Beschäftigten um ihren Arbeitsplatz und ihre Zukunft verbunden.
„In Krisenzeiten hat sich die IG Metall als Anker erwiesen, an dem viele Kolleginnen und Kollegen Halt suchen und auch finden. Die Metallerinnen und Metaller in den Betrieben sind Seelsorger, Zukunftslotse und Orientierungsgeber. Sie spenden Trost, kümmern sich um Sorgen, nehmen Probleme in Angriff und kämpfen an der Seite der Beschäftigten. Den Vertrauensbeweis und die Wertschätzung guter, kollegialer Arbeit gab es von März bis Mai in vielen Betrieben. Die IG Metall ist gestärkt aus den Betriebsratswahlen hervorgegangen – das ist nicht zuletzt der Verdienst der Vertrauensleute und Betriebsräte vor Ort.“, erklärt Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
In Hannover trafen sich heute rund 50 Vertrauensleute der IG Metall im Rahmen ihrer jährlichen Vertrauensleutekonferenz. „Betriebliche Mitbestimmung fällt nicht vom Himmel und ist vielen Arbeitgebern ein Dorn im Auge. Betriebsräte und Vertrauensleute reden nicht um den heißen Brei herum, sondern gehen die Probleme der Beschäftigten offensiv an. Sie wollen Zukunft, Sicherheit und Perspektiven schaffen. Gerade in Zeiten des Umbruchs, und mit der Transformation der Wirtschaft steht eine Herkulesaufgabe noch vor der Brust, setzt betriebliche Mitbestimmung wichtige Impulse für den Blick nach vorne. Dafür braucht es viele engagierte und motivierte Kolleginnen und Kollegen!“, schildert Gröger und fügt an: „Ich glaube, dass in der Öffentlichkeit noch mehr das Bewusstsein starker Gewerkschaften verankert werden muss. Das muss auch noch mehr Aufgabe unserer kommunikativen Ausrichtung sein. Der Weg zur 35-Stunden-Woche, die noch immer nicht überall an der Tagesordnung ist, die Steigerung von Gehältern, ein Mehr an Urlaubstagen, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Das alles wächst nicht an Bäumen, sondern musste in der Vergangenheit hart erstritten und stets verteidigt werden. Es gibt genügend Kräfte, die gewerkschaftliche Errungenschaften wieder zurücksetzen möchten – das zeigen jüngste Vorstöße zur Arbeitszeiterhöhung ja deutlich. Vor dem Kontext vieler anstehender Tarifrunden muss man eins deutlich sagen: Gewerkschaften sind nur so stark, wie die Beschäftigten, die ihr den Rücken stärken. Es geht um Streikbereitschaft, es geht um Mitgliederstärke. Gewerkschaften sind kein Auslauf-, sondern ein Zukunftsmodell!“
(Presseinformation Nr. 052/2022)