04.12.2023 | Die IG Metall setzt sich entschieden für eine inklusive Arbeitswelt ein, die allen Menschen gleiche Chancen und Teilhabe ermöglicht. Anlässlich des "Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung" am 3. Dezember ruft die Gewerkschaft dazu auf, Barrieren abzubauen und die Rechte von Menschen mit Behinderungen in sämtlichen Lebensbereichen zu stärken. Seit seiner Gründung im Jahr 1993 durch die Vereinten Nationen dient der "Internationale Tag der Menschen mit Behinderung" dazu, weltweit auf die Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Die IG Metall betont, dass diese Sensibilisierung nicht auf einen Tag beschränkt bleiben darf, sondern dass sie an jedem Tag im Jahr dringend erforderlich ist.
Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, betont: „Gute Arbeit für alle bedeutet auch eine barrierefreie Arbeitswelt. Es darf nicht toleriert werden, dass Menschen aufgrund einer Behinderung von der Teilnahme am Arbeitsleben ausgeschlossen werden. Wir streben nach einer inklusiven Arbeitswelt, in der umfassende Teilhabe für jeden zugänglich ist."
Daher fordert die IG Metall eine konsequente Umsetzung barrierefreier Arbeitsgestaltung in allen Betrieben. Insbesondere muss darauf geachtet werden, dass schwerbehinderte Beschäftigte die notwendigen technischen Arbeitshilfen erhalten und ihre Arbeitsumgebung entsprechend angepasst wird. Eine starke Schwerbehindertenvertretung in den Betrieben ist von entscheidender Bedeutung, um die Arbeitsbedingungen für Menschen mit Behinderungen zu verbessern und ihre gleichberechtigte Teilhabe zu gewährleisten. „Die Inklusion am Arbeitsplatz ist nicht nur ein Gewinn für Menschen mit Behinderungen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Eine erfolgreiche Inklusion trägt maßgeblich zur gelingenden Transformation bei und fördert das gesellschaftliche Miteinander", so Gröger.
Ungefähr 173.000 Unternehmen in Deutschland müssen gesetzlich vorgeschrieben mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderungen vergeben. Allerdings besetzen nur etwa 40 Prozent dieser Unternehmen alle erforderlichen Pflichtarbeitsplätze, während 25 Prozent überhaupt keine Mitarbeiter*innen mit Behinderungen beschäftigen. Sie erfüllen ihre Verpflichtung nicht und zahlen stattdessen die volle Höhe der Ausgleichsabgabe - so die Zahlenlage von Aktion Mensch.
Aktuell ist der Fachkräftebedarf in der Wirtschaft in aller Munde: Gerade jetzt müssen die Potenziale einer gelingenden Inklusion gehoben und die Anstrengungen mehr Menschen mit Handicap in den Arbeitsmarkt zu integrieren erhöht werden. Es sei eine Win-Win-Situation, bei der sowohl die Unternehmen als auch Menschen mit Behinderung profitieren. „Es ist von großer Bedeutung, die Qualifikationen und Potenziale von Menschen mit Behinderung optimal zu nutzen, um den Fachkräftebedarf in Engpassberufen zu decken und gleichzeitig die Chancen für Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern!“, so der Metaller.