Tag der Befreiung

Für eine starke Demokratie und gegen das Vergessen

09.05.2024 | Am 8. Mai 1945 markierte die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, sondern auch den Niedergang der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. Dieses Datum steht somit symbolisch für die Befreiung von Krieg und Tyrannei und den Beginn einer neuen Ära des Friedens und der Demokratie in Deutschland und ganz Europa.

Foto: envato_wirestock

Nächstes Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen zum 80. Mal – ein denkwürdiger Anlass, der daran erinnert, wie wichtig es ist, das Gedenken an die Gräueltaten der Nationalsozialisten wachzuhalten. „Der Demografie geschuldet, gibt es immer weniger Zeitzeugen für die unmenschlichen Gräuel, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland und von Deutschland ausgehend geschehen sind. Das ist vor allem für die Erinnerungskultur ein echtes Problem!“, erklärt Thorsten Gröger, Leiter des IG-Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Gröger führt weiter aus: „Wir alle sind gefordert, die Erinnerungen an dieses dunkle Kapitel der Geschichte am Leben zu halten und an die nächsten Generationen weiterzugeben. Der Gedenkstätten- und Bildungsarbeit kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.“ Die Bedeutung dieser Aufgabe wird umso deutlicher, wenn man die aktuellen politischen Entwicklungen betrachtet, bei denen rechtsextreme Kräfte in Deutschland und Europa zunehmend Zulauf erhalten. Parteien wie die AfD setzen alles daran, Ressentiments zu schüren und den Holocaust zu verharmlosen - dabei treten sie immer radikaler auf und stellen eine erhebliche Gefahr für Menschen dar, welche nicht in ihre Ideologie passen. 

Inmitten vieler gesellschaftlicher Herausforderungen gerät die Demokratie zunehmend unter Druck. Dazu kommen die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen und Mittleren Osten, die auch hierzulande Antisemitismus anfachen. „Deutschland hat eine besondere Verantwortung. Wir müssen als Gesellschaft sicherstellen, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger sicher in unserem Land leben können. Eine regelrechte Antisemitismuswelle dürfen wir nicht widerspruchslos hinnehmen - die polizeilichen Zahlen sind alarmierend.“, so der Bezirksleiter.

In der heutigen Zeit, in der wir mit der Erosion des Zeitzeugnisses, dem Aufstieg rechter Kräfte und zunehmendem Antisemitismus konfrontiert sind, kommt der politischen Bildung eine Schlüsselrolle zu. Thorsten Gröger, Gewerkschafter der IG Metall, betont: „Für mich ist politische Bildung der ganz entscheidende Schlüssel zur Stärkung unserer Demokratie. Es muss darum gehen, ein gesundes Politik- und Geschichtswissen fest und dauerhaft in der Gesellschaft zu verankern. Deswegen darf es unter keinen Umständen zum Rotstift bei der politischen Bildung in den kommenden Haushaltsaufstellungen kommen. Auch wir in den Betrieben werden unser politisches Bildungsengagement weiter intensiv fortführen, denn dort findet Diskurs und Meinungsbildung statt – ob auf den Fluren, in den Büros oder in den Werkhallen!“

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