Putins Angriffskrieg darf Gesellschaft hierzulande nicht spalten

Feindliche Stimmung gegen Menschen russischer Abstammung völlig inakzeptabel!

07.03.2022 | Der brutale Angriffskrieg, der durch den russischen Machthaber Putin forciert wird, schockiert auch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt unzählige Bürgerinnen und Bürger. Mit Schrecken verfolgen Millionen von Menschen täglich die Schlagzeilen und neuen Horrormeldungen aus der Ukraine. Bei aller notwendigen Verurteilung jener Gräueltaten, die durch nichts zu rechtfertigen oder zu relativeren sind, dürfe es nicht zu einer aggressiven Stimmung gegenüber Menschen russischer Abstammung in Deutschland kommen, warnt Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt:

 „Wenn russische Lkw-Fahrer wegen des Ukraine-Kriegs diffamiert und angefeindet werden, werden klar rote Linien überschritten. Wir dürfen hierzulande nicht zulassen, dass die Verbrechen Putins und der brutale Vernichtungskrieg gegen die Ukraine sich auf das gesellschaftliche Stimmungsbild mit Blick auf die russische Community in Deutschland niederschlägt. Es braucht dahingehend dringend eine Trennschärfe, dass die Russinnen und Russen in Deutschland und jene, die russische Wurzeln haben, eben nicht für die kriegerischen Handlungen Putins verantwortlich sind, sondern sie vielfach missbilligen und verurteilen. Fremdenfeindliche Tendenzen, Anfeindungen und Übergriffe dürfen in diesem Kontext nicht salonfähig werden. Niemand darf wegen seines Namens, seiner Sprache oder seiner Herkunft Nachteile oder Gewalt erfahren.“ 

Es dürfe zu keiner Stigmatisierung einzelner Gesellschaftsteile kommen: „Nur weil jemand aus Russland stammt, darf diese Person nicht in Kollektivhaftung für Putins Kriegstaten genommen werden. Auch in der russischen Community gibt es Bestürzung und Scham über Putins Invasion in der Ukraine. In Russland selbst gehen zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen den Krieg Putins ein Zeichen zu setzen und riskieren dabei ihre Freiheit – auch in Deutschland beteiligen sich viele Menschen russischer Herkunft an Kundgebungen und Protesten. Sie sind nicht verantwortlich dafür, dass Putin und Lukaschenko mit ihren Bomben unschuldige Menschen töten - die unverzeihliche Schuld liegt hierbei bei den Staatsoberhäuptern und ihren Schergen. Es ist ein Fehler, die Aggressionen der russischen Führung mit den Menschen aus Russland oder Deutsch-Russ*innen gleichzusetzen.“

Gleichzeitig dürfe Putins Propaganda in Deutschland keinen Resonanzkörper finden: „Der Staat ist gut beraten, wenn er nachhaltig dafür Sorge trägt, staatlich-diktierten Kanälen und Fernsehsendern wie RT, ORT oder Rossija 1 in unserem Land keinen weiteren Raum zu geben. Wir reden hier nicht von klassischen Medien, sondern von Propaganda-Organen der russischen Führung. Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Krieg um Informationshoheit!“, so Gröger abschließend. 

(Pressemitteilung Nr. 015/2022)

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