14.11.2023 | Rekordumsätze für die Betriebe der Stahl- und Eisenindustrie: 2022 schnellten die Zahlen um 34 Prozent empor. Im vorletzten Jahr lagen die Umsätze noch bei 36 Milliarden Euro, im vergangenen Jahr stiegen diese auf sensationelle 48,1 Milliarden Euro. Auch in Salzgitter klingelten die Kassen: Rekordumsatz sowie das zweitbeste operative Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Selbst schreibt die Salzgitter AG, dass maßgeblich für diesen Erfolg die herausragenden Ergebnisse der Geschäftsbereiche Stahlerzeugung seien. In den Bilanzen stand ein Vorsteuergewinn von 1,2 Milliarden Euro für 2022. Das freut auch die Aktionäre, denn diese erhalten eine saftige Dividendenrendite. Für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz von 13 Milliarden Euro.
„Jetzt ist es an der Zeit, dass diejenigen, die die Profite erwirtschaften auch an den Gewinnen teilhaben: Die Beschäftigten! Die Stahl-Belegschaften sind traditionell streikbereit und scheuen den Konflikt nicht. Wenn die Arbeitgeber nicht eine Kehrtwende einlegen, sieht man sich im Dezember auf der Straße“, erklärt IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Am 13. November ging die erste Verhandlung zwischen IG Metall und Arbeitgeberseite in der Eisen- und Stahlindustrie ergebnislos auseinander. Das Arbeitgeber-Angebot von 3,1 Prozent für 15 Monate Prozent wurde als unzureichend zurückgewiesen. Eine zweite Verhandlung ist für Ende November vorgesehen. Die Friedenspflicht endet am 30.11.2023, somit sind Warnstreiks ab dem 01.12.2023 möglich. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem setzt sich die Gewerkschaft für eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden mit vollem Lohnausgleich ein. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung für die rund 68 000 Beschäftigten in Westdeutschland verlängert werden.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind absolut motiviert für ihre Forderungen einzustehen. Die Inflation ist auch an uns nicht spürbar vorbeigegangen – die letzten Jahre haben ein ordentliches Loch in die Geldbeutel gefressen und das merkt man natürlich am Ende des Monats. Dahingehend braucht es nun einen fairen Ausgleich, schließlich haben wir die Kassen des Unternehmens und der Aktionäre klingeln lassen. Wir sind es, die die Profite erwirtschaften!“, so Nils Knierim, Vertrauenskörperleiter der IG Metall bei der Salzgitter AG und Mitglied der Verhandlungskommission.
Pressemitteilung: 095/2023