Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Dritte Woche der Warnstreiks fortgesetzt – Erneut mehr als 1.500 Beschäftigte an Warnstreiks und Protestaktionen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt

16.03.2021 | Diese Woche findet am Donnerstag, den 18. März 2021, die vierte Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen statt. Zum Wochenstart haben im IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt erneut am Montag und Dienstag mehr als 1.500 Beschäftigte ihren Unmut über die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde verlauten lassen.

Warnstreik bei Bosch in Hildesheim. Fotograf: Heiko Stumpe.

Nachdem sich bereits seit Ende der Friedenspflicht mehr als 90.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an den Warnstreiks und Protestaktionen beteiligt haben, läuft nach Einschätzung des Bezirksleiters, Thorsten Gröger, auch die derzeitige Warnstreikwoche gut an. 

Im Rahmen einer Kundgebung am Dienstag sprach Gröger in Hildesheim vor zahlreichen Beschäftigten von der Robert Bosch Car Multimedia GmbH, Robert Bosch GmbH und SEG Automotive in Hildesheim. „Leider sind die Warnstreiks, trotz Corona, ohne Alternative: Diese Eskalation haben ganz allein die Arbeitgeber zu verantworten. Ihr Verhalten am Verhandlungstisch zwingt uns dazu. Wir werden eine erneute Nullrunde nicht hinnehmen! Das sind wir euch, das sind wir den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben schuldig. Ihr seid es, die den Laden am Laufen halten. Und darum braucht es mehr als lauwarme Worte der Arbeitgeber. Es braucht: Echten Respekt, echte Anerkennung, echte Wertschätzung! […] Das werden wir uns nicht bieten lassen: Wir werden es nicht zulassen, dass Corona ausgenutzt wird, um Nullrunden durchzusetzen und das unternehmerische Risiko weiter auf die Beschäftigten zu verlagern.“, so Gröger vor Ort. Bei der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim haben sich knapp 1.110 Beschäftigte am Dienstag an Warnstreik- und Protestaktionen beteiligt.

Am gestrigen Tag beteiligten sich unter anderem in Mansfeld bei Elcowire sowie bei Dura Automotive in Einbeck Beschäftigte an Protestaktionen. Am heutigen Dienstag fand in Hannover ein Autokorso statt, bei dem zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Unmut über die Arbeitgeberposition in der laufenden Tarifrunde zu verstehen gaben. Hieran haben sich anderem Beschäftigte von Dazan Solutions International, Hänsel Processing, MTU Maintenance, Radio Frequency Systems (RFS), SEH Engineering, SPL Powerlines Germany und Waldemar Pruss Armaturenfabrik teilgenommen.

Die IG Metall fordert für die rund 120.000 Beschäftigten in den drei Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ein tragfähiges Zukunftspaket. Dieses soll unter anderem ein Volumen von vier Prozent vorsehen, welches situativ nach Betriebslage zur Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen oder für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann. Darüber hinaus sollen mit Zukunftstarifverträgen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten.

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