Tischlerhandwerk Ost

Verhandlungen wegen weit auseinanderliegender Positionen unterbrochen

05.02.2020 | In den Tarifverhandlungen für die 32.000 Beschäftigten des Tischlerhandwerks in Ostdeutschland gibt es keine Annäherung.

Nach der zweiten Runde in der vergangenen Woche in Berlin sind die Verhandlungen von IG Metall und der Tarifgemeinschaft für das ostdeutsche Tischlerhandwerk unterbrochen worden, ohne weitere Termine zu vereinbaren.

„Die Herren Tischlermeister haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, sagte Verhandlungsführer Friedhelm Ahrens von der IG Metall Küste. „Die wirtschaftliche Lage der Tischlerbetriebe war noch nie so gut wie heute. Trotzdem haben die Arbeitgeber für 24 Monate nur zwei mickrige Erhöhungen von jeweils 1,5 Prozent angeboten. Alle weiteren Erhöhungen sollen die Beschäftigten selbst zahlen. So verlangen die Arbeitgeber, die Einführung von weiteren Urlaubstagen und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen zu verschieben“, kritisierte der Tarifsekretär.

Die Gewerkschaft fordert, die Beschäftigten gerecht am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen zu beteiligen. „Nur wenn die Löhne kräftig steigen, wird die Gerechtigkeitslücke zwischen Ost und West endlich geschlossen“, sagte Verhandlungsführer Ahrens. Auf absolutes Unverständnis stößt bei ihm, dass die Arbeitgeber Urlaubstage in der Verhandlung als „Sozialschmus“ bezeichneten, die die Beschäftigten gar nicht wollten. „Das ist eine Frechheit. Wir haben in den Verhandlungen deutlich gemacht, dass wir für solche Unverschämtheiten nicht zu haben sind“, so der Tarifsekretär aus der Bezirksleitung Küste.

Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von sechs Prozent für zwölf Monate. In Sachsen-Anhalt gilt der Tarifvertrag für rund 3000 Beschäftigte in 250 Betrieben.

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