Tag der Befreiung

„Nie wieder Krieg“ darf keine Worthülse sein - Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus wichtiger denn je 

06.05.2022 | Der 8. Mai, der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, erinnert an das Ende des Zweiten Weltkriegs und wird als Gedenktag an die Opfer des Holocaust begangen. Vor 77 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der Wehrmacht. Die Alliierten siegten über den deutschen Faschismus, beendeten damit millionenfaches Morden und eine einzigartige Zerstörung grundlegender Werte des Humanismus und der Demokratie.

Thorsten Gröger, IG Metall Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Foto: Agentur Lieb.Ich)

„Jahrzehntelang haben wir am Tag der Befreiung den Opfern des Holocaust gedacht und uns die Gräueltaten der Nazis vor Augen gerufen - das muss auch vor dem Hintergrund von Putins Angriffskrieg in der Ukraine weiter geschehen, vielleicht noch mehr denn je. Der 8. Mai ist eine Mahnung vor dem Faschismus. Das „Nie wieder“ zum Krieg wurde in Reden, Veröffentlichungen und Texten immer wieder hervorgehoben. Im Jahr 2022 müssen wir attestieren: Der Krieg ist wieder auf dem europäischen Kontinent. Seit dem 24. Februar steht durch den russischen Angriffskrieg unsere Sicherheitsarchitektur auf dem Kopf und unsere Gemeinschaft vor großen Sorgen.“, erklärt Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. 

Man erlebe Drohkulissen, in denen „der Dritte Weltkrieg mit Leichtigkeit über die Lippen eines russischen Außenministers läuft. Wir stecken neben den furchtbaren Aggressionen und Kriegsverbrechen in der Ukraine auch inmitten eines Kalten Krieges 2.0, der in hybrider Form - ob durch Hackerangriffe, Wirtschaftssanktionen oder Rohstoff- beziehungsweise Lieferkettenabhängigkeiten - auf vielfältige Weise aufgewärmt wird. Auch nach mehr als zwei Monaten des Krieges muss das oberste Ziel die Herstellung einer Waffenruhe sein, die Gewehre müssen schweigen!“, so der Gewerkschafter.  

Es sei wichtiger denn je, an Gedenktagen wie dem 8. Mai an die Opfer des Holocaust zu erinnern: „Der Nationalsozialismus zeigt auf schlimmste Weise wohin Chauvinismus, menschenfeindliche Ideologien und blanker Hass führen, welches Leid hieraus entwächst.“, so Gröger weiter.  

Mit Sorge blickt der Gewerkschafter auf den Folgetag: „Während der 8. Mai in weiten Teilen Deutschlands dem Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs dient und Opfer der Nazis gedacht wird, ist der 9. Mai beispielsweise in Russland ein Feiertag und ein Tag des Sieges. Sollte Putin ideologisch vom Kalender getrieben sein, könnten danach noch größere Eskalationen folgen!“, schildert der Metaller: „Auch in unserem Land wird es sicherlich zu Demonstrationen kommen. Schon in den vergangenen Wochen mussten wir die Autokorsos der Schande quälenden Auges ertragen. Wir verurteilen jede Form von Relativierung der Kriegsverbrechen oder Gutheißung der Invasion - für diese Gräueltaten gibt es keine Erklärung und Entschuldigung. Zugleich muss unsere wehrhafte Demokratie auch solche Aktionsformen der Meinungsbekundung, sofern sie nicht strafrechtlich relevant sind, ertragen. Nicht nur dies unterscheidet uns von autoritären Regimen!“ Dennoch sei es äußerst wichtig, dass die Mehrheit der Gesellschaft ein Zeichen für Frieden, Toleranz und Demokratie setze. 

(Presseinformation Nr. 040/2022)

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