27.01.2021 | Vorstand und Gesamtbetriebsrat der MAN Truck & Bus haben sich Montagabend in München auf ein Eckpunktepapier geeinigt. Eine gemeinsame Absicht von MAN und sogar Traton werden dafür sorgen, dass die MAN für die Zukunft aufgestellt wird.
Dabei wurden Grundsätze für die meisten der Standorte der MAN Truck & Bus gesichert. Für Steyr in Österreich und Plauen werden die Gespräche weitergeführt.Vereinbart wurden Mindestbeschäftigungszahlen für die jeweiligen Standorte.
Der Standort Salzgitter, der im letzten Jahr massiv von Schließungsabsichten bedroht war, bleibt somit bestehen. Es werden weiterhin Komponenten wie zum Beispiel Achsen und Kurbelwellen produziert und auch die Ersatzteillogistik, die ausgegliedert bzw. an Dritte vergeben werden sollte, bleibt bei der MAN Truck & Bus SE am Standort Salzgitter.
Es wird Personalreduzierung in einem vertretbaren Umfang geben, aber der Vorteil überwiegt ganz klar!“ sagt Brigitte Runge, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine und Betriebsbetreuerin der MAN. Ende 2022 sollen noch 1.900 Stamm-Beschäftigte von derzeit ungefähr 2.150 Stamm-Beschäftigten in Salzgitter arbeiten. Instrumente, wie Altersteilzeit, Abfindungen oder Konzernversetzungen sind Mittel, um den Personalabbau sozialverträglich zu gestalten. Die betriebsbedingten Kündigungen sind vom Tisch und die vom Unternehmensvorstand gekündigten Konzern-, Gesamt- und Standortbetriebsvereinbarungen sind wieder in Kraft gesetzt.
„Wir freuen uns sagen zu können, dass wir eine Übereinkunft getroffen haben und es für die MAN Truck & Bus künftig dazu einen Tarifvertrag mit der IG Metall geben wird, der diese und andere Themen, vor allem aber den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen deutlich mehr absichert als es eine Betriebsvereinbarung je leisten kann. Tarifverträge mit besonderen Regelungen gehören in diese Zeit und sind unser höchstes Gut. Und unsere Metallerinnen und Metaller haben das verdient, so wie sie um ihre Arbeitsplätze gekämpft haben!“ sagt Runge weiter.
„Es folgen schnellstmöglich die Standortverhandlungen, in denen vereinbart werden muss, wie unser Standort seinen festen Platz in Zeiten der Transformation auch für die Zukunftsthemen, wie zum Beispiel Wasserstoff und E-Mobilität, in dieser Welt einnehmen kann. Wir müssen so für die Zukunft aufgestellt werden, dass wir nicht wieder in einigen wenigen Jahren um unsere Arbeitsplätze kämpfen müssen. Das ist unsere gemeinsame Pflicht für die Beschäftigten und für die Menschen in dieser Stadt bzw. in dieser Region!“ sagt Elke Behmer-Geisler, Betriebsratsvorsitzende MAN SZ.
Die zweite Wegstrecke wird nun in den folgenden Standortverhandlungen hoffentlich genauso erfolgreich verlaufen.
„Wir brauchen dringend krisensichere Perspektiven an diesem Traditionsstandort der MAN, damit auch noch die nachfolgenden Generationen in Salzgitter ausgebildet werden und später ihr Brot verdienen können!“