Tarifrunde Textile Dienste 2020

IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld für Textile Dienste

13.02.2020 | Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in den Textilen Dienstleistungen sollen um 5 Prozent erhöht werden, mit einer Laufzeit von 12 Monaten.

Dabei sollen die Entgelte mindestens um den Sockelbetrag von 100 Euro im Monat steigen. Mit dieser Forderung geht die IG Metall in die startenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband intex. Der Vorstand der IG Metall hat damit die Forderungsempfehlung der gewählten Tarifkommissionen genehmigt.

Bessere Altersteilzeit und Angleichung Ost

Neben mehr Geld fordern die IG Metall-Tarifkommissionen für die Textilen Dienstleistungen die Weiterführung des Tarifvertrags zur Förderung der Altersteilzeit. Zudem sollen die Konditionen für die Altersteilzeit verbessert werden. Einige regionale Tarifkommission fordern dazu die Erhöhung der Quote und der Aufstockung durch den Arbeitgeber. Außerdem will die IG Metall die Flächentarifverträge im Osten weiter an den Westen angleichen. Die Tarifkommission in Berlin-Brandenburg-Sachsen fordert dazu einen festen Zeitplan.

Gute wirtschaftliche Lage - hohe Belastungen

Zu den Textilen Dienstleistungen zählen hauptsächlich Großwäschereien. Rund 45 Prozent ihrer Umsätze erzielt die Branche mit der Reinigung von Berufskleidung. Fast zwei Drittel der Kundenunternehmen in der Metallindustrie. Das zweitwichtigste Kundensegment ist mit 22 Prozent der Umsätze die Gesundheits- und Pflegebranche, zu der etwa Krankenhäuser gehören. Die wirtschaftliche Lage der Branche ist gut. Auftragslage und Beschäftigung sind stabil. Die Betriebe suchen Fachkräfte. Die Arbeitsbelastung in Betrieben ist hoch: Hitze, Schmutz, starke Gerüche sowie langes Stehen und schweres Heben prägen oft den Arbeitsalltag der Beschäftigten. Die Laufzeit der bisherigen Tarifverträge endet am 29. Februar. Danach sind Warnstreiks zulässig.

Erste Verhandlung Textile Dienste ohne Angebot der Arbeitgeber

Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Textilen Dienstleistungen am 6. Februar endete ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Sie verwiesen auf die Niedriglohnkonkurrenz und auf die gesamtwirtschaftlich schwierige Lage. Tatsächlich aber geht es den Textilen Diensten nach Einschätzung der IG Metall, der Betriebsräte und der Mitglieder der Tarifkommissionen insgesamt wirtschaftlich gut. Schwierigkeiten in anderen Branchen wirken sich bisher nicht auf die Auftragslage aus. Während der Tarifverhandlung machten die Beschäftigten bundesweit mit Aktionen Druck – unter anderem bei Alsco in Ahrensburg, Berlin, Herford, Köln und Merseburg, bei CWS in Leipzig, bei Elis in Siegen, bei MeWa in Manching und Meißenheim und bei Wulff in Neumünster. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Textilen Dienste findet am 13. Februar statt.

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