Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Fast 88.000 Warnstreikende seit Ende der Friedenspflicht in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt – Warnstreiks gehen am Montag in die dritte Woche

12.03.2021 | Die zweite Woche der Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie geht zu Ende. Auch am letzten Tag der Warnstreiks in dieser Woche waren in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wieder mehr als 1.230 Beschäftigte an Protestaktionen beteiligt.

Hannover - Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, zieht ein positives Fazit aus den zurückliegenden zwei Warnstreikwochen: „Knapp 88.000 Beschäftigte haben alleine in den drei Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie in unserem Bezirk sowie bei Volkswagen ihren Ärger über die Position der Arbeitgeberseite zum Ausdruck gebracht. Wenn die Arbeitgeber nicht mit soliden Vorschlägen auf uns zukommen, dann wird es weitere Streiks geben müssen. Wir sind bereit, auch in den kommenden Wochen mit steigender Intensität unserer Forderung Gehör zu verschaffen!“

Am heutigen Tag nahmen beispielsweise bei der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim 735 Beschäftigte an Warnstreik- und Protestaktionen teil. So verabschiedeten sich bei Stiebel Eltron, bei KSM Castings sowie bei Aptiv Services Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer frühzeitig in den Feierabend. Bei Valmet in Osnabrück haben Beschäftigte sich ebenfalls an einer Frühschlussaktion beteiligt. Auch bei der IG Metall Celle-Lüneburg wurde bei Miele durch mehr als 250 Beschäftigte ein Warnstreik begangen. Ähnliche Bilder zeigten sich bei der Faurecia Autositze GmbH in Stadthagen. Des Weiteren fanden auch in Sachsen-Anhalt Protestaktionen statt, so beispielsweise bei ABB in Halle.

Die IG Metall fordert für die rund 120.000 Beschäftigten in den drei Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ein tragfähiges Zukunftspaket. Dieses soll unter anderem ein Volumen von vier Prozent vorsehen, welches situativ nach Betriebslage zur Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen oder für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann. Darüber hinaus sollen mit Zukunftstarifverträgen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten.

Für die rund 135.000 Beschäftigten an den sechs westdeutschen Volkswagen-Standorten und bei den Tochtergesellschaften fordert die IG Metall eine Entgelterhöhung von vier Prozent für das Jahr 2021, Verbesserungen bei der 2019 neu eingeführten tariflichen Freistellungszeit sowie die Festschreibung von 1.400 VW-Ausbildungsplätzen pro Jahr für die kommenden zehn Jahre.

Die Zahlen von heute umfassen Meldungen bis 15:00 Uhr. Aktionen aus Spätschichten oder abseits des Meldeturnus werden nachträglich erfasst und in späteren Presseveröffentlichungen verarbeitet.

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