Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie

Corona-Prämie durchgesetzt: Tarifabschluss bei den Alfelder Kunststoffwerken Herm. Meyer GmbH

18.05.2020 | Als international aufgestellter Marktführer im Bereich Dichteinlagen für Aluminium- und Kunststoffverschlüsse, wird in den Alfelder Kunststoffwerken seit 130 Jahren für namhafter Abfüller aus der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie produziert und in die ganzen Welt verschifft.

Begonnen hat alles mit der Herstellung von Korken und Glasbehältern. Heute werden technologisch hochwertige Dichteinlagen aus Kunststoff für Weinflaschen oder Nuss-Nougat Brotaufstriche produziert. In Zeiten der Corona-Krise gilt das Alfelder Traditionsunternehmen als „systemrelevant“.

In der diesjährigen Tarifrunde konnte die Tarifkommission der IG Metall für die circa 250 Beschäftigten der Alfelder Kunststoffwerke daher ein hervorragendes Ergebnis erzielen. Ab 1. Juni 2020 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4 Prozent. Dazu gibt es eine Einmalzahlung von 150 Euro beziehungsweise von 75 Euro für Auszubildende, die für Teilzeitkräfte anteilig berechnet wird und mit der Juniabrechnung zur Auszahlung gelangt. Die Laufzeit gilt bis zum 30. Juni 2022; dies ist sehr lang, bedeutet aber Sicherheit und Perspektive für beide Seiten angesichts der vielen Unsicherheiten in Zeiten der Corona-Pandemie.

Corona-Prämie vereinbart

Darüber hinaus ist es der IG Metall gelungen, eine Sonderprämie in Form einer Einmalzahlung von 1500 Euro netto wegen der Corona-Krise durchzusetzen, die noch im Mai ausgezahlt wird. Auszubildende erhalten 750 Euro netto, die Einmalzahlung für Beschäftigte in Teilzeit wird anteilig berechnet. Damit ist es gelungen, dass die Wertschätzung für besonders schwierige Arbeit in Zeiten der Corona-Pandemie auch direkt und ohne Abzüge bei den Beschäftigten der Alfelder Kunststoffwerke ankommt. Der Rahmen der steuerfreien Bonuszahlung in Zeiten der Krise konnte voll durchgesetzt werden.

„Das ist ein starkes Ergebnis,“ freut sich der zuständige Tarifsekretär der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Markus Wente, und weiter: „Die Corona-Sonderprämie aufgrund der vielen Belastungen durch die Corona-Pandemie ist der eigentliche Erfolg. Auch wenn in den Alfelder Kunststoffwerken die Auftragsbücher voll sind und glücklicherweise keine Kurzarbeit herrscht, die Prämie hilft ungemein, da viele Familien trotzdem von den Folgen der Pandemie betroffen sind: Partnerinnen und Partner mit unsicherer Perspektive und verringertem Einkommen, geschlossene Schulen und Kitas, um nur einige Folgen zu nennen. Gerade in diesen unsicheren Zeiten ist es umso wichtiger, dass die IG Metall den Beschäftigten sichere Perspektiven schafft.“

„Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Alfelder Kunststoffwerken sind seit Wochen im Ausnahmezustand. Die dafür notwendige Anerkennung kommt ihnen nun direkt und netto zugute. Eine Einmalzahlung ersetzt aber keine dauerhafte Lohnerhöhung. Die Lohnerhöhung von 4 Prozent ab dem ersten Juni rundet das Gesamtpaket ab und zeigt, dass gute Tarifabschlüsse auch in Zeiten der Krise möglich sind“, freut sich Kristian Langner, Betriebsratsvorsitzender bei den Alfelder Kunststoffwerken und Mitglied der IG Metall Tarifkommission.

„Dieser Tarifabschluss ist ein großer Erfolg der Arbeit der IG Metall vor Ort im Betrieb. Er würdigt die gute Arbeit jedes und jeder Beschäftigten am Arbeitsplatz in Alfeld oder Limmer in einer schwierigen Zeit und gibt Sicherheit für die kommenden Monate. 4 Prozent Erhöhung in der Lohn- und Gehaltstabelle sowie 150 € Einmalzahlung im neuen Tarifvertrag der IG Metall können sich wirklich sehen lassen. Die zusätzliche Betriebsvereinbarung mit der abgeschlossenen hohen betrieblichen Sonderzahlung in Zusammenhang mit der Coronakrise in Höhe von 1500 Euro  (750 Euro für Auszubildende) macht deutlich, dass Beschäftigte bei den Alfelder Kunststoffwerken auch finanziell für die zusätzlichen Belastungen einen würdigen Ausgleich erhalten.“ resümiert der 2. Bevollmächtigte und Betriebsbetreuer Mathias Neumann der Geschäftsstelle Alfeld-Hameln-Hildesheim das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und der IG Metall Tarifkommission.

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