01.11.2022 | Nachdem bereits in der Nacht zu Samstag die Friedenspflicht ausgelaufen ist, in der die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie nicht bereit gewesen sind, in einen angemessenen Verhandlungsprozess zur Tarifrunde 2022 einzusteigen, finden in der neuen Woche nach Verstreichen des Feiertages weitere Warnstreiks in den drei Tarifgebieten des IG Metall Bezirks statt.
Mehr als 3.720 Beschäftige in 24 Betrieben beteiligten sich an Warnstreiks bis zum Dienstagnachmittag, um ihrem Unmut über die Arbeitgeberseite Ausdruck zu verleihen.
„Die Beschäftigten geben lautstark zu verstehen, was sie von dem Arbeitgebergeiz halten. Während die Kolleginnen und Kollegen vermehrt jeden Euro im Blick haben, um die gestiegenen Preise beim Tanken, beim Einkauf oder beim Heizen zu begleichen, sehen wir zunehmend, dass Durchschnittsverdiener in Schwierigkeiten geraten, wenn aus den Nebenkosten eine zweite Miete wird. Es braucht jetzt eine Stabilisierung der Entgelte, die Inflation darf nicht davongaloppieren und so sehenden Auges die Portemonnaies der Beschäftigten auffressen! Die Zeit der Erklärungen ist vorbei, wir haben über Wochen in den Verhandlungen unsere Forderungen argumentativ untermauert, nun müssen die Arbeitgeber den Druck der Beschäftigten vor den Werkstoren und Betrieben spüren. Vielleicht werden sie durch Warnstreiks in die Lage versetzt, am Verhandlungstisch zu Lösungen zu kommen!“, so Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall.
Zahlreiche Warnstreiks fanden in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt statt. So unter anderem am heutigen Tag in Hannover: Dort beteiligten sich unter anderem bei der MTU Maintenance Hannover GmbH sowie bei der Komatsu Germany GmbH und bei ZF WABCO mehr als 1.200 Beschäftigte an Warnstreiks. In der Hildesheimer Innenstadt legten mehr als 660 Beschäftigte der Betriebe Howmet Fastenings Systems, KSM Casting Group GmbH, Robert Bosch GmbH HiP, Robert Bosch XC GmbH und SEG Automotive GmbH die Arbeit nieder. In Salzgitter waren bei der Robert Bosch Elektronik GmbH mehr als 300 Beschäftigte im Ausstand. In den nächsten Tagen erfolgen zahlreiche weitere Warnstreiks im IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.