06.05.2024 | Mehr als eine halbe Million Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie haben im letzten Quartal des Jahres 2022 durch eine massive Arbeitsniederlegung die entscheidenden Impulse für die damalige Tarifrunde geliefert. Auf diese Weise konnte die IG Metall an den Verhandlungstischen in der Republik starke Tarifabschlüsse für die ME-Industrie aushandeln. Neben insgesamt 3.000 Euro steuerfreier Inflationsausgleichsprämie konnte die Gewerkschaft auch eine zweiteilige Entgelterhöhung für die Kolleginnen und Kollegen aushandeln: So erhöhten sich zunächst ab Juni 2023 die monatlichen Entgelte um 5,2 Prozent, ehe nun eine weitere Anhebung der Entgelttabellen ab Mai 2024 ansteht. Damit konnte den hohen Inflationsraten der vergangenen Jahre begegnet werden.
Derzeit bereiten die IG Metall-Tarifkommissionen die bevorstehende Tarifrunde 2024 vor und befinden sich aktuell in der Forderungsdebatte. Dazu findet eine bundesweit angelegte Beschäftigtenbefragung statt, ehe Ende Juni der Forderungsbeschluss der IG Metall durch ihre Mitgliedergremien gefasst wird. „Schon jetzt ist klar: Im Fokus der Tarifrunde wird das Thema Entgelt stehen. Es geht darum, die Geldbeutel der Kolleginnen und Kollegen besser auszustatten. Die Inflation sinkt, was aber faktisch nur heißt, dass Produkte weniger schnell steigen, aber sich dennoch weiter verteuern. Einem Kaufkraftverlust gilt es entgegenzuwirken, denn gerade der private Konsum wird in den nächsten Jahren eine entscheidende Säule der hiesigen Wirtschaft sein! Da wäre ein Abwürgen von notwendigen Konjunkturimpulsen fatal. Zeitgleich wird auch das Thema der Zeitsouveränität intensiv debattiert“, erklärt IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Mitte September starten die Verhandlungen zwischen IG Metall und Arbeitgeberverbänden. Die Friedensplicht läuft Ende Oktober aus, Warnstreiks wären ab dem 29. Oktober 2024 möglich.