Stahlindustrie

Tarifkommission in der Stahlindustrie votiert einstimmig: 4 Prozent für sichere Arbeit

19.02.2021 | Die Tarifkommission der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat ihre Forderung für die Tarifrunde aufgestellt. Die Aktiven aus den Betrieben fordern vier Prozent mehr Geld; dieses Volumen soll auch zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden können. Aus den Betrieben heißt es: „Wir stehen zu dieser Forderung.“

Steel workers working on outpouring of the liquid metal

Die IG Metall reagiert damit auf die wirtschaftlich schwierige Situation in vielen Betrieben der Stahlindustrie. Die Branche hat angesichts der Pandemie ein hartes Jahr mit Umsatzeinbrüchen hinter sich. Allerdings hat sich die Lage zuletzt erholt: Vielerorts sind die Auftragsbücher voll, und der Stahlpreis ist auf Rekordhoch gestiegen.

„Mit einer Forderung über ein Volumen von moderaten vier Prozent reagieren wir auf die Lage der Unternehmen“, sagt Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall, „zumal das Geld in Krisenbetrieben gezielt für die Beschäftigungssicherung eingesetzt werden soll.“ Giesler weiter: „Die IG Metall kämpft in dieser Tarifrunde für sichere Entgelte und sichere Arbeit.“

Beschäftigungssicherung ist für die Beschäftigten in den Betrieben derzeit das wichtigste Thema. Das wurde bei der Sitzung der Tarifkommission deutlich, die per Video-Schaltung stattfand. „Für die Kolleginnen und Kollegen steht Beschäftigungssicherung momentan mit Abstand auf Platz eins der wichtigen Themen“, berichtete etwa Alexandra Bober, Vertrauensfrau bei Arcelor Mittal in Bremen (weitere Stimmen aus den Betrieben siehe Rückseite). Etliche Unternehmen der Stahlindustrie hatten im vergangenen Jahr Personal abgebaut, die Beschäftigung in der Branche ist im Dezember 2020 auf den tiefsten Stand seit einem Jahrzehnt gefallen.

Umso wichtiger sind den Metallerinnen und Metallern Instrumente zur Sicherung der Arbeitsplätze. Die IG Metall fordert deshalb auch die Verlängerung des Tarifvertrags Beschäftigungssicherung und des Tarifvertrags zur Altersteilzeit. Auch für die Jugend wird die IG Metall in dieser Tarifrunde der Stahlindustrie wieder in Aktion treten: Es geht um die Übernahme und darum, dass Dualstudierende in den Genuss eines Tarifvertrages kommen.

Trotz Pandemie zeigt sich die IG Metall NRW kampfbereit. „Wir bereiten neue Formen des Warnstreiks vor“, erklärt Knut Giesler. Unter anderem wird es Kundgebungen im Autokino-Format geben. „Wir kämpfen mit Anstand“, sagte Knut Giesler, „und mit Abstand.“

Unsere Social Media Kanäle