Airbus Defense and Space

Startfreigabe in Wunstorf – Airbus Defence and Space bekommt Tarifvertrag der niedersächsischen Metallindustrie

08.03.2022 | Die Turbulenzen am Steinhuder Meer konnten abgewendet werden: Nach zähen Gesprächen konnte in der vierten Verhandlungsrunde zwischen IG Metall und Arbeitgeberseite bei Airbus Defence und Space eine Einigung erzielt werden. Die militärische Division des Flugzeugbauers Airbus mit Standorten in Wunstorf und Langenhagen wird rückwirkend zum 1. Januar 2022 Teil der niedersächsischen Metallindustrie.

Carsten Maass, Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Foto: Marcus Biewener, Agentur Biewener & Kolb)

Carsten Maaß, Verhandlungsführer der IG Metall, zeigte sich nach dem Verhandlungsmarathon vergangene Woche sichtlich erfreut: „Das sind gute Nachrichten für die derzeit rund 100 Beschäftigten, die nun von den Vorteilen eines Tarifvertrages profitieren. Sie sind fortan vor Willkür geschützt und unterliegen nicht mehr dem Goodwill des Arbeitgebers – mit dem Tarifvertrag kann nun die Zukunft angesteuert werden.“

In den vergangenen Wochen hatte die IG Metall medial den Druck auf Airbus Defence and Space massiv erhöht und vor den Konsequenzen einer weiteren Tarifvertragsverweigerung durch den Arbeitgeber gewarnt. Mehrfach wies die Gewerkschaft daraufhin, dass Airbus deutlich von der öffentlichen Vergabe profitiere. Jene Aufträge sollten nach Einschätzung der Arbeitnehmervertretung an die Kriterien der guten Arbeit geknüpft sein. Im Flugblatt der IG Metall, das die Beschäftigten in Wunstorf erhielten, hieß es unter anderem: „Unter dem Deckmantel einer angetäuschten Tarifbindung sollten keine Vergaben mehr erfolgen. Auf den Punkt gebracht heißt das: Nur wer einen Tarifvertrag vorweisen kann, erhält öffentliche Mittel und Steuergelder!“

Offenkundig zeigte der Druck Wirkung: Nachdem die Blockadehaltung der Arbeitgeber vergangene Woche durchbrochen werden konnte, kann nun am Fliegerhorst in Wunstorf durchgestartet werden. „Die Luft wurde für die Gegenseite dünner! Die Einigung ist ein wichtiges Signal für sichere und gute Arbeitsplätze im Hannoverschen Umland. Mit dem Abschluss des Tarifvertrages ist die Grundlage geschaffen, so dass man im regionalen Luftfahrtcluster Richtung Zukunft abheben kann. Standortsicherheit und Zukunftsfähigkeit sind keine Floskeln mehr, sondern werden von attraktiven Arbeitsbedingungen und tariflichen Vereinbarungen mit Leben gefüllt. Im Wettbewerb um die besten Fachkräfte kann Airbus in der Region Hannover nun mehr als solide Voraussetzungen vorweisen!“, so Maaß weiter.

Die Erklärungsfrist läuft am 18. März 2022 ab – danach unterliegen die Beschäftigten dem Tarifvertrag der niedersächsischen Metallindustrie.  

(Presseinformation Nr. 017/2022)

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