Den Strukturwandel gestalten

Gröger fordert Arbeitszeitreduzierung zur Beschäftigungssicherung und Qualifizierung

20.08.2020 | Der Leiter des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, ruft Politik und Arbeitgeber dazu auf, Perspektiven für langfristig sichere Arbeitsplätze zu schaffen:

Bezirksleiter Thorsten Gröger, Foto: H. Stumpe

„Wir arbeiten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt an vielen betriebsbezogenen Lösungen, um die schlimmsten Folgen der Corona-Krise für die Beschäftigten zu vermeiden. Dabei haben sich die Regelungen beim Kurzarbeitergeld bewährt. Dies hat erheblich dazu beigetragen, dass die Unternehmen Beschäftigte als Fachkräfte halten konnten – zu beiderseitigem Nutzen."

Die IG Metall bringt darüber hinaus ein Optionsmodell der Arbeitszeitreduzierung zur Beschäftigungssicherung, in Form einer 4-Tage-Woche ins Gespräch, welches auch in mittelständischen und kleinen Unternehmen zur Anwendung kommen kann.

"Wir befinden uns in einem tiefgreifenden Strukturwandel, die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas und macht deutlich, wie dringend die Herausforderungen der Digitalisierung, der Energiewende und des Klimawandels von allen bewältigt und gestaltet werden müssen.

Die Vergangenheit hat gezeigt: die mit einer 4-Tage-Woche einhergehende Arbeitszeitverkürzung ist ein wirksames Instrument, um Arbeit neu zu verteilen und damit Beschäftigung in der Krise zu sichern. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können neben der Arbeitsplatzsicherheit auch Entlastung erfahren oder den fünften Tag beispielsweise zur beruflichen Weiterqualifizierung nutzen. Eine reduzierte Arbeitszeit könnte hierfür Ressourcen schaffen, sowohl hinsichtlich Qualifikation als auch für Investitionen.

Notwendig ist zudem ein Entgeltausgleich, denn die Lasten können nicht allein von den Beschäftigten getragen werden. Auch die Unternehmen können profitieren, durch Produktivitätssteigerung sowie zufriedene Beschäftigte. Und sie können Fachkräfte halten.“

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