AutoVision

Erste Verhandlung bei der AutoVision - Der Personaldienstleister GmbH & Co. OHG endet ergebnislos

18.03.2021 | Die erste Tarifverhandlung zwischen IG Metall und der AutoVision-Der Personaldienstleister GmbH & Co. OHG verstrich ergebnislos. Die Arbeitgeberseite unterbreitete der Gewerkschaft, welche für die aktuell rund 2800 Zeitarbeitnehmer*innen eine Tariferhöhung von 4 Prozent für 12 Monate fordert, kein Angebot hinsichtlich einer Entgelterhöhung. Die Forderung nach Sonderzahlungen lehnten die Arbeitgeber gar ab.

Thilo Reusch, Verhandlungsführer IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Foto: Inga Wolfram)

Von Besonderheit dabei ist, dass der alte Entgelttarifvertrag bereits zum 31. Juli 2020 ausgelaufen ist, sodass die Forderung nach einer Tariferhöhung rückwirkend ab dem 1. August 2020 gilt.

„Das Bild, das sich derzeit flächendeckend und branchenübergreifend auch in anderen Tarifverhandlungen zeigt, wiederholt sich auch hier: Die Arbeitgeber mauern und ducken sich weg!“, erklärt Thilo Reusch, Verhandlungsführer der IG Metall. Dass die Arbeitgeber in dieser Verhandlung nun die Forderung nach Urlaubs- und Weihnachtsgeld ablehnen würden, sei „eine Beleidigung gegenüber den Beschäftigten. Es kann nicht angehen, dass Zeitarbeitnehmer*innen damit deutlich schlechter als im „Flächentarifvertrag Zeitarbeit“ gestellt werden!“

Es sei, so Reusch, die alte Leier, mit der die Arbeitgeberseite argumentieren würde. „Erst wird auf die schlechte wirtschaftliche Lage im zurückliegenden Jahr verwiesen und für 2021 werden demagogische Ausblicke und unsichere Marktlagen gemalt. Wir sagen aber in aller Deutlichkeit: So nicht! Gerade weil führende deutsche Wirtschaftsinstitute das genaue Gegenteil prognostizieren und eine wirtschaftliche Erholung sehen. Davon müssen auch die Beschäftigen profitieren.“, fährt Reusch fort.

Die Arbeitgeberseite nehme durch ihr Verhalten außerdem billigend in Kauf, dass die AutoVision zum „Schlusslicht der deutschen Zeitarbeitsbranche wird! Das wird die IG Metall nicht zulassen. Während die bundesweite Tarifgemeinschaft des DGB mit den Arbeitgeberverbänden der Zeitarbeitsbranche Tariferhöhungen von knapp 2 Prozent in 2020, von 3 Prozent ab 1. April 2021 und von weiteren 4,1 Prozent ab dem 1. April 2022 vereinbart hat, lässt die AutoVision ihre Beschäftigten im Regen stehen!“, zeigt sich Reusch sichtlich verärgert. Er verweist zudem auf das ambivalente Verhalten der Verhandlungsführerin der AutoVision, welche als Geschäftsführerin einer weiteren Zeitarbeitsfirma, der „jobilities GmbH“, den Beschäftigten dort durch Zugehörigkeit zum Flächentarif Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die genannten Tariferhöhungen gewähre. „Die Verhandlungsführerin hat diese Tarifverträge in der Fläche selbst mit ausgehandelt . Hier dann mit zweierlei Maß zu messen, das ist absolut unverständlich!“, so Reusch.

Dass ein folgender Verhandlungstermin erst ab der 16. Kalenderwoche von den Arbeitgebern mit Verweis auf Urlaubspläne und Vorbereitungsarbeiten in Aussicht gestellt wurde, stieß auf massives Unverständnis der Gewerkschaft. Petra Schubert, Mitglied der Verhandlungskommission und Betriebsratsvorsitzende der AutoVision dazu: „Dass unser Arbeitgeber in der 1. Tarifverhandlung kein Angebot vorgelegt hat und im Anschluss eine sechswöchige „Ausarbeitungsphase“ benötigt, ist für uns weder nachvollziehbar noch hinnehmbar. Wir werden diese Zeit jetzt nutzen, um unsere Kolleginnen und Kollegen über das Desinteresse ihres Arbeitgebers zu informieren. Zudem fehlt uns die bisher im Unternehmen gelebte Wertschätzung der Mitarbeitenden – und das nach den hervorragenden Arbeitsleistungen der letzten 12 Monate unter erschwerten Arbeitsbedingungen.“

Unsere Social Media Kanäle