13.07.2021 | Nachdem fast drei Monate ergebnislos ins Land gezogen sind, treffen sich IG Metall und die Arbeitgeberseite von AutoVision – Der Personaldienstleister heute, um eine weitere Gesprächsrunde in den laufenden Tarifverhandlungen einzuläuten. Thilo Reusch, Verhandlungsführer der IG Metall, zeigt sich im Vorfeld kämpferisch: „Wir wollen die lange Zeit des Wartens endlich beenden.
Dass es auch nach Monaten noch immer einen tariflosen Zustand in der VW-Welt gibt, empfinde ich als offenen Affront. Während alle anderen Tarifrunden des Konzerns bereits erfolgreich abgeschlossen sind – und das auch nicht erst seit gestern – müssen die Zeitarbeitnehmer*innen von AutoVision weiter in Wartestellung verharren. Offener kann der Arbeitgeber die Duldung der Zwei-Klassen-Gesellschaft nicht unterstreichen!“
Das bisherige Verhalten der Arbeitgeberseite am Verhandlungstisch sei schlicht inakzeptabel, fährt Reusch fort: „Das, was die Arbeitgeber bei der Zusammenkunft vor gut drei Monaten präsentiert haben, hat den Namen eines Angebotes nicht verdient. Wir werden die von Arbeitgeberseite gewollte Nullrunde unter keinen Umständen hinnehmen!“ Bereits bei der zweiten Verhandlung habe man untermauert, dass die IG Metall es nicht zulassen werde, dass die Beschäftigten der volkswageneigenen Zeitarbeitsfirma von den Bedingungen in den Flächentarifverträgen der Zeitarbeitsbranche abgehängt werden. Dass auch die Forderungen nach Urlaubs- und Weihnachtsgeld abgewiesen worden sind, führte zu Empörung auf Seiten der Gewerkschaft und ließ die Gespräche frühzeitig enden.
Während beim VW-Konzern die Beschäftigten bereits mit der letzten Abrechnung ihre Corona-Beihilfe von 1.000 Euro erhalten haben, „warten die Kolleginnen und Kollegen von AutoVision weiterhin darauf, dass sie ein Plus in ihrem Portmonee vorfinden. In Anbetracht der Inflationsentwicklung würde das derzeitige Angebot der Arbeitgeber für das kommende Jahr gar einen Realverlust bedeuten. Wir werden nicht akzeptieren, dass die wertvolle Arbeit der Zeitarbeitsbeschäftigten bei AutoVision so geringgeschätzt wird. AutoVision darf nicht die rote Laterne in der deutschen Zeitarbeitsbranche haben!“, so der Gewerkschafter.
Heute trifft sich die Gewerkschaft zur dritten Verhandlungsrunde mit der Arbeitgeberseite von AutoVision – Der Personaldienstleister in Wolfsburg, um einen neuen Tarifvertrag für die rund 3.200 Beschäftigten im Unternehmen zu verhandeln.
(Presseinformation Nr. 72/2021)