23.01.2020 | Hannover - Die Transformation verändert die Arbeitswelt grundlegend. Die IG Metall hat den Anspruch, diesen Wandel im Sinne der Beschäftigten zu gestalten.
Den Startschuss für ein bundesweites Projekt mit dem Slogan »Die IG Metall vom Betrieb aus denken« setzen Metaller*innen auf einer Konferenz des IG Metall-Bezirks. „Wir wollen die Zukunft anpacken und Veränderungen in Betrieb und Gesellschaft beteiligungsorientiert und zugleich konfliktfähig begleiten“, heißt es auf der Tagung in Hannover.
Gewerkschaftsarbeit findet vor allem in den Betrieben statt. Wenn wir dort sichtbar und erlebbar bleiben, auch bei großen Veränderungen, bleiben wir handlungsfähig. Klar ist auch: Unsere entscheidende Machtressource, das seid ihr! Das sind engagierte Metallerinnen und Metaller, das sind engagierte Kolleginnen und Kollegen in den großen und kleinen Betrieben. Die Frage ist, was wir als IG Metall dafür tun können, um diese Machtressource zu stärken - und was wir tun müssen, damit dies gelingt.
Wir wollen uns deshalb auf den Weg machen und zusammen mit Euch überlegen, ob - und wenn ja, wie - wir als IG Metall unsere Arbeit verändern müssen, damit wir die Transformation kompetent, beteiligungsorientiert und konfliktfähig gestalten können. Das ist elementar, denn die Veränderungen in den Betrieben und unseren betrieblichen Strukturen entwickeln sich mit immer höherer Geschwindigkeit. Die Transformation, die vom Klima- und Mobilitätswandel angetrieben, die von fortschreitender Digitalisierung, von Globalisierung und demografischem Wandel geprägt wird, verändert unsere Arbeitswelt und die Formen und Bedingungen unseres Lebens tiefgreifend.
In dieser herausfordernden Zeit soll die IG Metall im Betrieb weiterhin sichtbar und erlebbar bleiben. Gelingen kann das nur, wenn wir uns gemeinsam auf ein Lern- und Veränderungsprozess begeben. Das Projekt, das nun mit Auftaktveranstaltungen in allen Bezirken startet, ist in einem breiten Beteiligungsprozess organisiert - und es setzt ganz auf das Wissen, auf die Kompetenz, auf Ideen und Kreativität von Euch, von aktiven Metallerinnen und Metallern.
Die wichtigsten Akteure des Projekts sind dabei zunächst 1.000 Kolleginnen und Kollegen, die sich als "Veränderungspromotoreninnen und -promotoren" engagieren wollen. Diese Promotorinnen und Promotoren, haupt- sowie ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen, werden vor Ort im Betrieb und in der Geschäftsstelle die Veränderungsprozesse unserer Arbeit vorantreiben. Zusammen mit den Vertrauensleuten, Betriebsräteinnen und Betriebsräten, Jugend- und Auszubildendenvertreterinnen und -vertretern, Vertrauenspersonen der Menschen mit Behinderung, aktiven Kollegeninnen und Kollegen, Bevollmächtigten und Betriebsbetreuerinnen und -betreuern sollen Vorschläge zur Verbesserung unserer gewerkschaftlichen Arbeit vor Ort, im Betrieb, in der Geschäftsstelle entwickelt und umgesetzt werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei zunächst lokale Veränderungsprojekte, in den Betrieben sowie auch in den Geschäftsstellen. Erkenntnisse und Vorschläge, die auf die ganze IG Metall übertragbar sind, sollen dann kontinuierlich in die Arbeit der gesamten Organisation einfließen. Wichtig hierbei: Das Projekt ist nicht auf betriebs- und unternehmenspolitische Fragen verengt - es nimmt genauso das Handlungsfeld der Tarif- wie der Gesellschaftspolitik in den Blick.
Wichtig ebenso: Unsere Bildungszentren unterstützen die Beteiligten während der gesamten Projektzeit. Dazu dient die Seminarreihe "Wir gestalten die Zukunft der IG Metall mit", kurz: "die Zukunftsreihe". Darin geht es beispielsweise um Themen wie: