Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie

Konjunkturindikator stützt die Position der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie

17.03.2021 | Die Werte des heute vorgestellten IMK-Konjukturindikators kommentiert der Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, wie folgt: „Die wirtschaftlichen Aussichten, so zeigen es die neuen Werte des IMK-Konjukturindikators deutlich, hellen sich weiter auf. Die Zahlen des Instituts für Makroökonomie und Konjukturforschung der Hans-Böckler-Stiftung unterstreichen einmal mehr, dass die konjunkturelle Erholung voranschreitet und sich gerade ab dem zweiten Quartal nochmals verbessern könnte. So ist auf dieser Datenbasis auch zu erkennen, dass die Wahrscheinlichkeit ein weiteres Mal in eine Rezession zu geraten, deutlich gesunken ist.

Thorsten Gröger, Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Foto: Heiko Stumpe)

Insgesamt, und das bestätigen vielfache Wirtschaftszahlen, nimmt die deutsche Wirtschaft wieder an Schwung auf. Mit diesem Rückenwind gehen wir in die kommenden Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie. Es darf nicht sein, dass die Krise auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird, sie aber von der wirtschaftlichen Regeneration nicht profitieren. Das Klagelied der Arbeitgeberseite muss endlich verstummen – wir erwarten am Donnerstag in Hannover ein substanzielles Angebot, über das sich ernsthaft diskutieren lässt.

Das letzte Mal mehr Geld für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie gab es im Juli 2019 mit dem T-ZUG. Seit April 2018 gab es keine tabellenwirksame Entgelterhöhung. 2020 wurde coronabedingt die Tarifrunde ausgesetzt: Jetzt hat das Warten ein Ende und der Geduldsfaden reißt. Glaubt man den Arbeitgebern, gibt es nichts zu verteilen, schon eine Nullrunde wäre ein Kompromiss, sagen sie. Aber das ist der falsche Weg. Immer nur sparen und Kosten senken birgt die Gefahr, die Krise zu verstärken. Deshalb sagen wir: Eine Tariferhöhung ist nicht nur gerecht, sondern passt auch in die Zeit!

Nicht zuletzt sind es nämlich die zahlreichen Beschäftigten, die mit ihren Einkommen den wirtschaftlichen Motor ankurbeln und die Konsumnachfrage stärken. Für uns ist klar: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen ein deutliches Plus im Portemonnaie. In den Betrieben, die wirtschaftlich nicht so gut dastehen, kann ein Teil dieser vier Prozent für beschäftigungssichernde Maßnahmen verwendet werden, zum Beispiel für den Teilentgeltausgleich bei Arbeitszeitreduzierung. Auch dort, wo es gerade nicht so gut läuft, müssen die Einkommen stabilisiert und Arbeitsplätze gesichert werden.“

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