Fusion von Alstom und Bombardier

IG Metall zur Entscheidung der EU-Kommission zur Fusion von Alstom und Bombardier

01.08.2020 | Die IG Metall sieht nach der Entscheidung der EU-Kommission, einer Übernahme der Zugsparte des Bombardier-Konzerns durch den Alstom-Konzern zuzustimmen, Chancen und Risiken.

Alstom Straßenbahnzug (Foto: iStock)

 „Die Chancen liegen sicherlich darin, dass auf einem zunehmend globalen Markt für Bahntechnik jetzt ein europäisches Schwergewicht in Konkurrenz zum chinesischen Staatskonzern CRRC entsteht“, erläutert der Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger. Zudem befinde sich Bombardier offenbar in einer angespannten wirtschaftlichen Situation und erhalte jetzt eine Perspektive für die nächsten Jahre.

Was das Projekt für die Standorte von Alstom in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mittelfristig bedeutet, so Gröger weiter, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch völlig unklar. Der neue Konzern hat bereits in der Vergangenheit im Falle einer Fusion Ergebniseffekte von mehreren hundert Millionen Euro in Aussicht gestellt.

„Wir finden es fatal“, erklärt der Bezirksleiter der IG Metall, „dass die Kommission eine derartige Entscheidung rein unter wettbewerbspolitischen Aspekten trifft und der Erhalt und die Qualität von Arbeitsplätzen dabei keine Rolle spielen.“ Umso mehr sei der Konzern jetzt gefordert, für den künftig größeren Konzern Strukturen und Sicherheiten zu entwickeln, die eine positive Entwicklung für die Beschäftigten in der Zukunft schaffen. Hierbei müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihre Gewerkschaften eng eingebunden werden.

Für den Standort in Salzgitter existieren Standortvereinbarungen mit der IG Metall, die bis ins Jahr 2025 reichen. „Wir erwarten vom Konzern“, stellt Gröger klar, „dass diese Standortvereinbarungen vollumfänglich erfüllt werden.“ Die Politik sei zudem gefordert, durch ihr Bestellverhalten von Bahntechnik eine verlässliche Basis für den Erhalt und möglichst den Ausbau von Beschäftigung zu schaffen – gerade angesichts der Probleme in vielen anderen Branchen.

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