MAN hat Sparkurs angekündigt

IG Metall kündigt Widerstand an

29.09.2020 | Die IG Metall kritisiert die Kündigung der langjährigen Beschäftigungssicherung beim Nutzfahrzeughersteller MAN scharf.

Denn: Die Kündigung der Standortverträge erfolgt ohne ausreichende Sondierung von Alternativen für eine Restrukturierung. 

„Die IG Metall fordert eine echte Geschäftsstrategie für die einzelnen MAN-Standorte, statt stumpfes Sparen“, erklärt Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt: „Diesen Angriff auf Beschäftigung, bestehende Standortverträge und unsere Mitbestimmung werden wir nicht zulassen. Wir fordern: Menschen vor Profiten! Gemeinsam kämpfen wir für die Arbeitsplätze an den Produktionsstandorten von MAN und dem davon abhängigen Kfz-Handwerk in den Service-Niederlassungen. Andere Konzerne machen es mit ihren Geschäftsstrategien vor. Es geht auch anders."

Der MAN-Vorstand will 9.500 Arbeitsplätze streichen und hatte am Dienstag bekanntgegeben, die bis Ende 2030 laufende Beschäftigungssicherung zum 30. September 2020 aufzukündigen. Damit werden betriebsbedingte Kündigungen flächendeckend ab Oktober 2021 möglich. Der Vorstand schränkte in seiner Mitteilung vom Dienstag zwar ein, dass „die Sicherungsverträge ganz oder teilweise wieder in Kraft gesetzt werden“, falls bis Jahresende ein Verhandlungsergebnis zur Restrukturierung feststehe. Aber, so Gröger: „Wenn die Arbeitgeber bei MAN die Lage jetzt dazu missbrauchen, um lange geplante Einsparungen und Stellenabbau durchzusetzen, dann werden sie die Gegenwehr der Beschäftigten und einer starken IG Metall erleben.“

Der geplante Abbau von Arbeitsplätzen an den MAN-Produktionsstandorten hat gleichfalls Auswirkungen auf das Kfz-Handwerk. In den eigenen Service-Niederlassungen geht MAN bundesweit mit einer Kahlschlagstrategie vor. 50 Standorte sollen laut Information der IG Metall weltweit geschlossen werden.

Aktuell informieren Betriebsräte und IG Metall die Beschäftigten der Servicewerkstätten von MAN Truck & Bus auf Betriebsversammlungen über die geplanten Stellenstreichungen. Die Rede ist von 5.200 Kolleginnen und Kollegen, die deutschlandweit den Verlust von Job und Perspektive fürchten müssen, heißt es aus den Werkstätten.  

Für die IG Metall ist klar, dass sowohl die Beschäftigten der Produktionsstandorte von MAN als auch die Beschäftigten des nachgelagerten Kfz-Handwerks hier an einem Strang ziehen müssen: „Umso wichtiger ist es, jetzt den richtigen Kurs zu nehmen: in den Betrieben, mit unserer Tarifpolitik und in der politischen Auseinandersetzung. Schließlich wollen wir mit allen MAN-Beschäftigten durch diese Krise kommen“, macht Gröger deutlich.   

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